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Scherfeder Laienspieler
helfen in Sri Lanka

500 Euro für die Betroffenen der Flutkatastrophe

Scherfede (v.R.). Beeindruckt und gerührt nahm der aus Sri Lanka stammende Joseph Anton jetzt im Gasthof Luis in Scherfede eine Spende in Höhe von 500 Euro entgegen.

Nach der Spendenaktion der Angestellten bei der Firma Brauns-Heitmann übergaben nun die Laienspieler aus Scherfede dem gebürtigen Tamilen die 500 Euro in Form eines selbst erstellten Bildes, das aus Geldscheinen gefertigt wurde und ein Haus sowie ein Schiff symbolisiert.
Die Spende soll den Bewohnern aus Antons Heimatstadt Marisan Koodl beim Wiederaufbau ihrer Häuser helfen. Die Bewohner hatten bei der Flutkatastrophe am 26. Dezember ihr ganzes Hab und Gut verloren. »Die Flut vernichtete alle Fischerboote und Netze, alle Häuser und Kokosplantagen«, berichtete der Tamile.
Das Unglück geschah zu der Zeit, als sich die Laienspieler in Scherfede auf ihre sieben Theateraufführungen vorbereiteten. Die Theatergruppe war sich schnell einig, einen Schwank nur dann aufzuführen, wenn man damit gleichzeitig den Betroffenen helfen kann.
Auf die Familie Joseph Anton und der Not ihrer Angehörigen in Sri Lanka wurde die Erzieherin Waltraud Hoppe aus dem Kindergarten Mariä Heimsuchung in der Warburger Altstadt aufmerksam. Sie erfuhr über die Not in Sri Lanka durch die Tochter von Joseph Anton, Ramey. Die siebenjährige Grundschülerin besuchte ihre Kindergärtnerin im Kindergarten und erzählte ihr von der Not. Der Erzieherin, die einst auch schon die 13-jährige Schwester Samee betreut hatte, war sofort klar, dass an dieser Stelle geholfen werden muss. Sie informierte ihre Kollegen der Laienspielgruppe in Scherfede von der Not und sofort waren sich alle einig: Von den Vorstellungen des Stückes »Blaues Blut und Erbsensuppe« sollten pro Eintrittskarte 50 Cent ins Flutgebiet gehen und die Summe am Ende nach oben aufgerundet werden.
Joseph Anton lebt seit 23 Jahren mit seiner Familie in Warburg und hat inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit erlangt. In seinem Heimatort leben vorwiegend Katholiken. Die meisten der 300 Bewohner waren am Vormittag des zweiten Weihnachtstags in der hoch gelegenen katholischen Kirche und überlebten dadurch das Unglück.
Anton sagte, er werde im Juli in seine Heimat fahren und dort dem katholischen Pastor die Spendensummen übergeben - »damit dieser das Geld dort verteilen kann, wo es am nötigsten gebraucht wird«, sagte der Tamile.

Artikel vom 18.03.2005