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Städtische Einrichtungen in der Pflicht

Jugendkunstschule und Volkshochschule sollen wirtschaftlicher werden

Löhne (per). Die katastrophale Haushaltslage fordert nun auch ihren Tribut von der Jugendkunstschule. Laut Ratsbeschluss ist die Einrichtung aufgefordert, binnen drei Jahren einen Kostendeckungsgrad von 40 Prozent zu erreichen. Ebenso soll auch die Volkshochschule (VHS) eine höhere Wirtschaftlichkeit erreichen.
Soll die Wirtschaftlichkeit der VHS steigern: Leiter Josef Lieneke.

»Wir müssen alle Einnahmequellen ausschöpfen, um die Haushaltssicherung zu vermeiden. Es tut mir leid für die Beschäftigten der Jugendkunstschule, aber auch sie müssen etwas zur Konsolidierung beitragen«, sagte SPD-Vorsitzender Gerd Krahe, dessen Fraktion den Antrag eingebracht hatte. Unterstützung für diese Forderung fand er bei der Löhner Bürger Allianz. »Die Jugendkunstschule ist grundsätzlich zu befürworten, aber sie ist nicht zum Nulltarif zu haben«, erklärte Dr. Hermann Ottensmeier. Die CDU ging sogar noch einen Schritt weiter und forderte das Erreichen der 40-Prozent-Marke bereits im kommenden Jahr. »Das geht nie und nimmer. das tragen wir nicht mit«, kündigte Krahe an. Zum Vergleich: 2004 lag der Kostendeckungsgrad der Jugendkunstschule bei 16 Prozent, 2005 sind 20 Prozent angepeilt.
Bis auf die Bunte Liste, die gegen den Antrag votierte, einigten sich die Fraktionen auf die Drei-Jahres-Frist.
Wesentlich besser als die Jugendkunstschule steht die Volkshochschule da. Sie erwirtschaftete im vergangenen Jahr 74 Prozent ihrer Kosten. Das reicht der LBA jedoch nicht. Sie wünscht sich eine Konzentration der VHS auf ihre Kernaufgaben. Veranstaltungen aus dem Freizeitbereich - zum Beispiel Kreativität und Handwerk, Gesundheit - seien nur bei 100-prozentiger Kostendeckung anzubieten. Dezernent Ulrich Blomenkamp bezeichnete eine solche Kostendeckung als in den nächsten Jahren unwahrscheinlich. »Die VHS hat im vergangenen Jahr 411 000 Euro Einnahmen erzielt. 150 000 Euro davon waren Hörerentgelte. Wenn wir das umsetzen würden, was Sie fordern, müssten wir mit doppelten Gebührensätzen arbeiten.« Karl-Heinz Bernsmeier von der SPD sprach von einem untauglichen Antrag der LBA, die Volkshochschule kaputt zu machen. »Bei einer Konzentration auf Kernaufgaben würden wir uns der Bereiche entledigen, die sehr gute Ergebnisse erzielen.«
Am Ende einigte man sich auf einen Kompromiss: Die Volkshochschule soll eine Einnahmeverbesserung anstreben, ohne auf einen konkreten Deckungsgrad festgelegt zu werden. Die Löhner Bürger Allianz enthielt sich bei diesem Beschluss.

Artikel vom 18.03.2005