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Uschi Glas steht zu »4 S«

Wertheraner Firma erhält »Schützenhilfe« aus dem TV

Von Dunja Henkenjohann
Werther/Berlin (WB). Im Streit um die Uschi-Glas-Creme hat das Wertheraner Unternehmen »4 S-Marketing« jetzt auch Schützenhilfe vom renommierten Politmagazin »Report« bekommen. 4 S-Geschäftsführer Michael Sander stimmten die öffentlichen Bekenntnisse der Stiftung Warentest einmal mehr optimistisch.

Bereits vor Prozessauftakt hätten laut Sander Unterlagen aus der Klageerwiderung der Stiftung Warentest das bestätigt, was »4 S-Marketing« vermutet hatte: Die Uschi-Glas-Creme wurde an Personen getestet, die Medikamente nahmen. Darunter auch Medikamente mit dem Wirkstoff Tamoxifen, der in der Krebstherapie eingesetzt wird und als Nebenwirkung Hautausschlag hervorrufen kann.
Das Report-Team fragte Chef-Tester Dr. Peter Sieber in einem Beitrag, der am vergangenen Montag zur besten Sendezeit in der ARD ausgestrahlt worden war: »Wie stehen Sie grundsätzlich dazu, dass Kosmetika an kranken Menschen getestet werden?« Er antwortete: (. . .) ethisch höchst bedenklich.« Und auf die Frage, ob die Stiftung das für ihre Tests ablehnen würde, sagte Peter Sieber: »Ja, absolut.«
Obwohl Unterlagen belegen sollen, dass auch bei der Schrader-Untersuchung für die Stiftung Warentest kranke Probandinnen teilgenommen haben, die Medikamente nehmen, bestreitete die Stiftung Warentest gegenüber dem Magazin, »dass Probandinnen eingesetzt wurden, die Hautirritationen auslösende Medikamente einnahmen«. Die Stiftung hat laut Sander dem Report-Team sogar schriftlich zugesichert, dass bei einer anfänglichen Befragung sichergestellt worden ist, dass sie die Bedigungen für die Teilnahme - volljährig, hautgesund, weder schwanger noch stillend - erfüllen.
Auch die Schauspielerin Uschi Glas hat sich am Dienstagabend in der Fernsehsendung »Johannes B. Kerner« für die Firma »4 S-Marketing«, die ihre Creme vertreibt, stark gemacht. Sie werde weiter mit der »kleinen Firma aus der Nähe von Paderborn« um ihre Creme kämpfen, sagte die Münchenerin und wies darauf hin, dass es nicht nur um ihr Image, sondern auch um Arbeitsplätze ginge.
Am 14. April geht der Creme-Streit vor dem Landgericht Berlin in die zweite Runde.

Artikel vom 17.03.2005