Marienfeld (jaf). Ganz schnell gehen musste alles am Dienstagabend. Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide stimmte ohne zu zögern einer Dringlichkeitsentscheidung zu, wonach das Rincklakehaus abgetragen und am See des Marienfelder Hotels »Klosterpforte« wieder aufgebaut werden kann. Hotel-Boss Reinhold Frie plant bekanntlich für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ein Sporthotel. Das Rincklakehaus soll sich in dieses Ensemble einreihen (wir berichteten).
»Ich denke, das Rincklakehaus kann Mitte April beziehungsweise Anfang Mai abgetragen werden«, erklärte der Chef der »Klosterpforte« gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. »Im Sommer soll das Gebäude dann bei uns am See wieder aufgebaut werden«, hat Frie schon konkrete zeitliche Ziele. Wann legt er mit dem Sporthotel los? »Dafür haben wir den 2. Mai terminiert«, antwortete der Marienfelder. Wie der Denkmalexperte aus dem Rathaus, Andreas Harneke, dem WESTFALEN-BLATT mitteilte, wird das Haus in den nächsten Tagen erst einmal aufgeräumt und ausgeräumt. »Dort sind noch diverse Sachen eingelagert. Auf dem Dachboden liegt noch reichlich Stroh«, sagte Harneke. Spätestens nach Ostern, so der städtische Fachmann, werde es einen Termin mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege geben, um das Gebäude dann noch einmal gemeinsam in Augenschein zu nehmen. »Dann sehen wir, welche Bauteile für den Wiederaufbau erforderlich sind«, betonte Andreas Harneke. Wie bereits berichtet, hat Reinhold Frie Großes mit dem recht gebrechlich wirkenden, aus dem 17. Jahrhundert stammenden Haus vor. Zusammen mit anderen Fachwerkhäusern soll das Rincklakehaus am See der »Klosterpforte« ein hübsches Ensemble bilden. Insgesamt sind 40 zusätzliche Betten geplant. Bekanntlich hat sich die »Klosterpforte« als WM-Quartier für die Fußball-Weltmeisterschaft empfohlen. Durch das geplante Sporthotel will das Hotel noch spezieller in den Bereich Fußball gehen als bisher. Im Zuge der Weltmeisterschaft möchte Reinhold Frie auch den Reha- und Fitnessbereich ausweiten und eine extra Trainersuite schaffen. Die Pläne für seine Vision von der WM 2006 liegen schon lange in der Schublade. Jetzt scheint diese Vision auch Wirklichkeit zu werden. Die Abtragung des Rincklakehauses, das nach den Plänen vermutlich als Pressehaus genutzt werden soll, wurde schon vom Rat abgesegnet. Am Dienstagabend gab es nun auch den Segen der Bürgermeisterin. Jetzt liegt es am Kreis, die Baugenehmigung zu erteilen.
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