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»Großes Erbe
hinterlassen«

Trauer um Heinrich Lübbering

Harsewinkel (jaf). Ganz Harsewinkel trauert um einen engagierten und beliebten Bürger, um einen Musiker, der seinesgleichen sucht und um eine westfälische Frohnatur. Gestern Morgen um 3.15 Uhr starb der Bundesverdienstkreuz-Träger Heinrich Lübbering, der am 14. Februar noch seinen 95. Geburtstag im Haus St. Hildegard gefeiert hat.

Heinrich Lübbering - dieser Name ist wohl allen Bürgern ein Begriff. Engagierte sich der Verstorbene, der seine Ehefrau Maria Lübbering, einen Sohn und zwei Enkelkinder zurücklässt, doch auch in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens der Stadt. 1950 gründete Lübbering das Kolping-Orchester Harsewinkel. Er war es, der es weiterentwickelte und das Fundament für die heutige Stärke legte. 36 Jahre leitete er die damalige Kolpingkapelle, bevor er 1986 mit 76 Jahren den Taktstock an Günter Röpke übergab. »Heinrich Lübbering hinterlässt der Stadt ein großes kulturelles Erbe«, fasste gestern der Schriftführer der Kolping-Orchesters, Walter Buchmann, sein Lebenswerk zusammen. Unvergessen werden in Harsewinkel die Auftritte des Verstorbenen und seiner Musiker bleiben. Heinrich Lübbering dirigierte stets so fröhlich, dass es ihm immer gelang, sein Publikum in den Bann zu ziehen.
So prägte der beliebte und bekannte Harsewinkeler nicht nur entscheidend den Stil des Kolping-Orchesters, auch die Jagdhornbläser wurden von 1961 bis 1982 von ihm geschult. Und auch viele Heimatabende des BSV hat er mit seinen plattdeutschen Liedern und Gedichten zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. 1979 gründete er außerdem den Plattdeutschen Krink und brachte das Buch »Wenn use Köster plattdüsk küert« sowie zahlreiche Gedichte heraus.
Für seine vielfältigen Aktivitäten wurde der musikalische Harsewinkeler, der 1935 als Küster, Organist und Chorleiter in die St. Lucia-Gemeinde und nach Harsewinkel kam, 1967 mit dem Heimatorden ausgezeichnet. Ein Jahr später holte Lübbering selbst den Vogel beim BSV-Schützenfest von der Stange und wurde Schützenkönig von Harsewinkel. 1984 wurde dem Harsewinkeler dann der Ehrenring der Stadt verliehen. Im Jahre 2000 dann die höchste Auszeichnung: Landrat Sven-Georg Adenauer überreichte dem damals 90-Jährigen das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Zu Grabe getragen wird Heinrich Lübbering am kommenden Samstag, 19. März. Wie Pfarrdechant Wim Wigger mitteilte, beginnt um 9 Uhr das Beerdigungsamt in der St. Lucia-Kirche. Im Anschluss ist die Beisetzung auf dem Harsewinkeler Friedhof.

Artikel vom 17.03.2005