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Die Einbrüche
vermeiden. . .

GWD Minden gegen Hamburg


Minden (Kru). Über den Gegner verlor Velimir Kljaic kaum ein Wort. Wichtig ist für ihn derzeit einzig und allein seine Mannschaft. Die macht nämlich nach dem »Re-Start« im Anschluss an die Weltmeisterschaftspause eine regelrechte Achterbahnfahrt durch, die sie inzwischen allerdings mit dem Rücken zur Wand stehen lässt. Und da kommt das heutige Gastspiel beim klaren Favoriten HSV Hamburg (Anwurf: 20 Uhr) in der Color Line Arena eigentlich nur recht - denn zu verlieren gibt es für den abstiegsbedrohten Handball-Bundesligisten GWD Minden-Hannover dort nichts.
Daher geht es für den Coach auch nicht darum, dass man zwei dringend benötigte Punkte einfährt, »sondern dass wir uns spielerisch wieder finden, vor allen Dingen aber unsere sich zumeist über 15 Minuten ersteckenden Schwächephasen abstellen.« Bis auf das Spiel gegen Wetzlar habe sich seine Mannschaft in allen anderen Partien die spielentscheidende »Auszeit« genommen. In Gummersbach hieß es schnell 8:2, gegen Göppingen sogar 8:1. In Nordhorn gab man eine 7:5-Führung aus der Hand und sah sich zur Pause mit 10:16 im Hintertreffen. Kaum anders war es gegen Großwallstadt, als man den TVG nach dem 6:6 bis auf 7:14 enteilen ließ. »Diese Einbrüche kommen nie in der Schlussphase, was zeigt, dass es kein konditionelles Problem ist.«
Zudem sollte die spielfreie Woche dazu beigetragen haben, frische Kraft zu tanken. Trotz Grippewelle und der Verletzung von Kreisläufer Dimitri Kouzelev. Das Team sei topfit, der Zustand bestens. »Wir sehen unsere Chancen auf den Klassenerhalt auch noch in Takt, müssen die Zeit bis zum Magdeburg-Spiel noch überstehen.« Dann nämlich rechnet Kljaic mit der Rückkehr von Simon und Kouzelev. Allerdings wird er dann auf einen anderen Akteur verzichten müssen. Wie Manager Horst Bredemeier gegenüber unserer Zeitung bestätigte, werde man dann auf Patrekur Johannesson verzichten. »Man hat gesehen, dass es nicht mehr geht. Daher werden wir jetzt Nägel mit Köpfen machen.« Und weiter sparen.
Nicht nur heute in Hamburg, sondern insbesondere im richtungsweisenden Schlüsselspiel am kommenden Samstag gegen Pfullingen komme es nach Meinung von Trainer Kljaic darauf an, dass die Abwehr die Leistung bringe, die man erwarte. »Da gibt es eine einfache Formel: jeder muss 30 Prozent mehr geben. Nach Ausreden kann keiner mehr suchen. Allerdings dürfen wir uns jetzt auch nicht verrückt machen.« Das Augenmerk gelte den entscheidenden Spielen und nicht denen gegen die Topteams. Kljaic hofft derweil heute auf eine gute Generalprobe für Pfullingen, will aber auch nicht die Keule auspacken. »Ich kann jedem Spieler zwar mit dem Hammer auf den Kopf schlagen. Das ändert aber nichts daran, dass er trotzdem spielt. Schließlich habe ich nur sechs Feldspieler.«

Artikel vom 16.03.2005