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Spiel mit Licht und Musik

Multimediale Inszenierung in der Hiddenhauser Kulturwerkstatt

Von Silke Schade (Text und Fotos)
Hiddenhausen (HK). Eine ungewöhnliche Begegnung mit der Kunst: 40 Zuschauer erlebten am Sonntagabend in der Kulturwerkstatt eine Welt, in der Grenzen verschwimmen, sich neue Räume eröffnen und alte von der Bildfläche verschwinden.

Die Fotografin Maria Otte, die Ausdruckstänzerin Erneste Junge und der Cellist Willem Schulz aus dem Landkreis Osnabrück gehen in ihrer multimedialen Inszenierung ureigene Wege.
Durch zwei Diaprojektoren werden Bilder auf eine Leinwand geworfen. Während Erneste Junge hingebungsvoll vor dieser tanzt, entstehen durch ihre Gesten und Bewegungen neue Flächen. Ihr Körper sowie die durch ihn entstandenen Schatten werden zu kreativen Bestandteilen des projizierten Bildes. So baut sich ein visionärer Raum auf, der nach Wirklichkeit verlangt, sie aber nicht erhält und beim Zuschauer dadurch Irritationen erzeugt. Doch mit dieser Sinnestäuschung ist es nicht genug. Das Ohr hört zusätzlich die eigenwilligen Klänge, die Willem Schulz seinem Cello entlockt.
Optik und Akustik verschmelzen kurzerhand zu einer Einheit. Eine vorübergehende Ruhephase, die durch den geballten Medieneinsatz aber schnell wieder in Hektik verwandelt wird. Eine gewagte und gewöhnungsbedürftige Performance.
Vereinsvorsitzende Christine Bethge zeigte sich zufrieden: »Lesungen, Theateraufführungen und Konzerte sind die Klassiker im Kulturprogramm. Mit diesen Künstlern haben wir nun mal ein ungewöhnliches Ensemble verpflichten können.« Der langanhaltende Schlussapplaus belohnte den Mut der Vereinsvorsitzenden: Das Experiment war geglückt.

Artikel vom 16.03.2005