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Wenn die Geschichte
wieder lebendig wird

Erzählcafé auf dem Bäumerhof beleuchtet Entstehung

Von Silke Schade (Text und Fotos)
Hiddenhausen-Sundern (HK). Es fröstelte zwar ein bisschen auf der Diele. Doch die hundert Besucher störte das wenig. Sie schwelgten am Samstagnachmittag so intensiv in Erinnerungen, dass es ihnen warm ums Herz wurde.

Der Bäumerhof war nicht nur Austragungsort, sondern zugleich auch interessantes Thema des sechsten und damit letzten Erzählcafés in dieser Saison. Zu Beginn gab Stadtführer Paul-Otto Walter einen Überblick über die Herforder Abtei. Daran anknüpfend, gewährte Referent Günter Lücking einen kurzen Einblick in die Geschichte des Bäumerhofes, die mit der Entstehung Sunderns eng verbunden ist. Beides hat seinen Ursprung in dem Sommersitz und dem darauf errichteten Wirtschaftshof einer Äbtissin aus dem 13. Jahrhundert. Schließlich referierte Dr. Jürgen Melchert, Pfarrer i. R. der Herforder Kreuzkirchengemeinde, über den prächtigen Torbogen, der noch heute die Fassade des Fachwerkbaus ziert. Einen darauf abgebildeten Soldaten interpretierte er in Anlehnung an den Bibelvers »Der Herr ist der rechte Kriegsmann« als Gottesdarstellung. »Die Figur soll das Haus vor allem Bösen schützen«, erläuterte der Theologe. Doch die Besucher plauderten nicht nur über Religion und Historie, sondern tauschten auch Neuigkeiten aus der Gemeinde aus. Für das leibliche Wohl war ebenfalls bestens gesorgt. Jetzt geht das Erzählcafé erst einmal in eine längere Pause. Das nächsten Treffen ist für den Herbst anvisiert.

Artikel vom 16.03.2005