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Weibliche Fußballzukunft
liegt auch in Büren

Nachwuchs-Kickerinnen gestalten Internetportal mit

Von Hanne Reimer
Altkreis Büren (WV). »Fußball - das ist doch kein Sport für Mädchen!« Dieses Vorurteil auszurotten, ist selbst in Zeiten, in denen die deutschen Fußballfrauen den Weltmeistertitel inne haben, gar nicht so leicht. Doch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will es immerhin versuchen. Und bekommt dabei Unterstützung von der Bürener Medienagentur CAT.

»Es ist doch gar nicht einzusehen, dass nur Jungen Fußball spielen sollen«, findet CAT-Geschäftsführer Lutz Giesbert. Gemeinsam mit seiner Kollegin Sabine Kunefke hat er darum ein Mädchenfußball-Portal für das Internet entwickelt, das die DFB-Verantwortlichen überzeugte. Unter der Adresse www.ich-spiele-fußball.de finden sich nicht nur Spielergebnisse, Ligen, Tabellen und Termine aus dem gesamten Bundesgebiet mit Ausnahme von Bayern, sondern noch vieles mehr: Vereins-, Mannschafts- und Spielerinnenporträts, ein Forum, in dem nicht nur Kickerinnen klönen und Erfahrungen austauschen können, Tipps und Tricks für Trainer und Eltern und, und, und . . .
Das Besondere am Konzept: Die Seite entsteht mit Unterstützung eines Berater-Teams. Und dessen Mitglieder wissen ganz genau, was jungen Fußballerinnen gefällt - denn sie sind selbst in den heimischen Vereinen aktiv: Rike Remmert und Kirsten Mühlhausen kicken beim SV Upsprunge, Carina Junker und Marlen Hesse bei Grün-Weiß Steinhausen und Denise Becklas und Jana Mardian stehen beim SV 03 Geseke auf dem Platz.
Alle 14 Tage treffen sich die Mädchen zur Redaktionssitzung in der Agentur CAT im Flughafen-Gewerbepark in Ahden. Und was dabei an Ideen, Kritik und Vorschlägen entsteht, findet dann auch Eingang ins Internetangebot. Gisbert versichert: »Wir brauchen die Mädchen und natürlich müssen wir auf unsere Zielgruppe hören.« So gefiel den Nachwuchskickerinnen zum Beispiel das knallige Pink, das für die Internetseite vorgesehen war, gar nicht - und so wurde ein freches Orange daraus. Und auch das erste Fotomodell fiel durch: »Die hat doch bestimmt noch nie gegen einen Ball getreten«, kritisierten die Mädchen, die natürlich auch Themenvorschläge einbringen.
Rund 600 000 Euro lässt sich der DFB das Internetportal kosten, das mit Vorurteilen gegen den Mädchenfußball aufräumen soll - getreu dem Motto »Die Zukunft des Fußballs ist weiblich«.

Artikel vom 16.03.2005