16.03.2005
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nicht dienlich
Der Angriff auf die Dokumentationsstätte ist völlig fehl am Platz. Dass die Dokumentationsstätte eine Tagung ausrichtet, die sich wissenschaftlich mit deutschen und sowjetischen Kriegsgefangenen auseinander setzt, kann nur positiv bewertet werden. Wer meint, dadurch würden Verbrechen des Faschismus verharmlost, hat eine ideologische Schere im Kopf, die einer Versöhnung nicht dienlich ist.
Deutsche haben abscheuliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord begangen. Das steht außer Frage. Aber die Diskussion, ob alle Soldaten Mörder seien, ist wohl überstanden. Viele Deutsche haben in der Kriegsgefangenschaft - vor allem in der sowjetischen - Dinge erlebt, an denen sie beinahe zerbrochen wären. Kriegsgefangenschaft und Heimkehr ist für beide Seiten eine schmerzliche Erfahrung gewesen. Mehr will die Tagung nicht hineindeuten. Das geht 60 Jahre später hoffentlich ohne ideologischen Ballast und ohne Täter-Opfer-Schuldzuweisungen.
Gedenken heißt, sich den historischen Tatsachen zu stellen - und zwar ohne ständig das Büßerhemd zu tragen. Wohl aber stets im Bewusstsein, menschenverachtende Diktaturen nie wieder zuzulassen.
Artikel vom 16.03.2005