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Die Schienen sind kein Spielplatz

Bundesgrenzschutz informierte Kinder in der Grundschule Künsebeck


Halle-Künsebeck (pes). »Habt ihr da eine Chance, noch rechtzeitig wegzukommen?« Ein vielstimmiges »Nein« schallt Albert Holtkamp von den Kindern entgegen. Der Polizeikommissar des Bundesgrenzschutzes war gestern zu Gast in der Grundschule Künsebeck, um auf die Gefahren an den Gleisen aufmerksam zu machen.
»Bahnanlagen sind kein Abenteuerspielplatz« lautet das Motto, mit dem Holtkamp und seine Kollegin Diana Schröder Schulen besuchen, die nahe an Schienen oder Bahnhöfen liegen. Montag und gestern hatten sie vor allem aktuelle Aufhänger, denn in der Vergangenheit sind wiederholt Kinder beobachtet worden, die gefährlich nah an den Schienen gespielt oder sogar Steine auf die Gleise gelegt haben sollen.
»Da entgleist nicht gleich der Zug«, berichtete Holtkamp vor den Viertklässlern, aber die Steine platzen regelrecht auseinander. Splitter oder Brocken könnten erhebliche Schäden anrichten, berichtete der BGS-Beamte aus der Praxis.
Als hochgradig gefährlich schilderte Holtkamp auch das Überqueren der Gleise oder das Spielen zwischen den Schienen. Es gab dann doch erstaunte Gesichter, als der Beamte seinen kleinen zuhörern deutlich machte, wie lang der Bremsweg eines Zuges ist, wie weit er bei Tempo 80 oder 100 schon in wenigen Sekunden vorankommt. »Habt ihr da eine Chance, noch rechtzeitig wegzukommen?« Bis zu dieser Frage war manchem Schüler ein echtes Licht aufgegangen.
Kollegin Diana Schröder war derweil mit den Erstklässlern von Lydia Kortenbusch zum benachbarten Bahnhof hinausgezogen. Eine ihrer wichtigsten Mahnungen: Abstand halten von der Bahnsteigkante. Ein schnell herein- oder sogar durchfahrender Zug könne gerade ein Kind mit seiner Sogwirkung glatt zu Fall bringen - mit schlimmen Folgen. Zum richtigen Verhalten schon am Bahnübergang gehöre es aber auch, sich nicht auf die heruntergelassenen Schranken zu lehnen. Denn wenn die wieder hochgehen, nehmen sie einen Grundschüler glatt mit in luftige Höhe.
Die Botschaft der beiden BGS-Beamten war eindeutig: wenn man sich nicht sicher fühlt, dann höchste Vorsicht walten lassen. und ruhig einmal dadurch Mut beweisen, dass man nicht mit an den Schienen spielt, sondern auf die Gefahren aufmerksam macht.

Artikel vom 16.03.2005