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Vettes Schachzüge super umgesetzt

Frauenhandball: Erste Gratulation kam von Tabellenführer Stemmer

Vlotho (Bob). Für einen mittleren Paukenschlag sorgten die Landesliga-Handballerinnen der HSG Vlotho-Uffeln am Sonntagabend mit dem Sieg beim Tabellenzweiten HSG Schröttinghausen/Babenhausen. »Ein Sieg der taktischen Disziplin und einer tollen Mannschaftsleistung«, bilanzierte HSG-Coach Pascal Vette nach dem Abpfiff.

Der Trainer hatte sich gegen Schröttinghausen zu einer taktischen Variante entschlossen, die er eigentlich nur ungern anwendet: lange, lange Angriffe durchziehen bis an die Grenze des Zeitspiels. Vette, der eher den schnellen Handball über die erste und zweite Welle bevorzugt, wählte diese Variante, um den Tabellenzweiten nervös zu machen und aus der Reserve zu locken. Er wollte mit diesem Schachzug verhindern, dass die Bielefelderinnen zu ihren in der gesamten Liga gefürchteten, schnellen Gegenstößen kamen. Und seine Schützlinge setzten diese Maßgabe zu 100 Prozent in die Tat um und fuhren damit die volle Ernte ein. Vette ging sogar das Risiko ein, Christin Kuhn, die gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrt war und seine »Shooterin« Susanne Borchert nur bei Siebenmetern zum Einsatz zu bringen. Dafür erhielten diesmal Doreen Ludwig und Janine Steffen den Vorzug. Die beiden erfüllten das in sie gesetzte Vertrauen. Vette: »Janine hat ihre Chance absolut genutzt«. Sie, die sonst den Torwurf eher stiefmütterlich behandelt, lag diesmal gleich vier Mal genau im Ziel und so registrierte Vette in ihrer Leistungsbeurteilung einen großen Schritt nach vorn. Insgesamt aber war es eine homogene Mannschaftsleistung, mit der das Team gezeigt hat, zu welchen Leistungen es fähig ist. »Ich bin gespannt, was die Mädels das nächste Mal parat haben«, orakelte Vette, der nach der schwachen Leistung gegen Hüllhorst diesmal gesehen hatte, welches Potenzial seine Mannschaft freisetzen kann, wobei die geringen Spielanteile von Kuhn und Borchert nicht an der Leistung sondern an der taktischen Marschroute orientiert waren. Die langen Angriffe und die felsenfeste Abwehr brachten den Tabellenzweiten schließlich aus dem Gleichgewicht. »Schröttinghausen hatte sich diese Aufgabe sicher leichter vorgestellt, und als sie überrascht merkten, dass das diesmal nicht funktioniert, sind sie aus der Spur geraten«. Zu den erstenGratulanten gehörte übrigens per SMS Matthias Bredemeier, Trainer von Tabellenführer Stemmer/Friedewalde. Das nächste Spiel bestreiten die HSG am 2. April gegen Stemmer und man darf gespannt, ober sich Coach Bredemeier nach dem Abpfiff immer noch freut.

Artikel vom 15.03.2005