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Pendel testet Griffigkeit des Asphalts

Wegen Unfallhäufung: Straßenbaubehörde überprüfte Fahrbahndecke der Bundesstraße 476

Von Oliver Horst (Text und Foto)
Versmold (WB). Aus einem Kanister schüttet Straßenwärter Reinhard Wuillemet Wasser auf die Bundesstraße 476. Dann wischt Wolfgang Peitzmeier kurz mit einem Handfeger über den Asphalt und lässt ein Pendel, an dessen Ende sich ein Gummi-Block befindet, mehrmals über diese befeuchtete Stelle schwingen. Der Mitarbeiter der Straßenbaubehörde »Straßen.NRW« prüfte gestern mit dem Pendelgerät die Griffigkeit der Fahrbahn.

Diese Maßnahme war wie berichtet wegen der Unfallhäufigkeit auf der B 476 angeordnet worden. An sieben Messpunkten führte Peitzmeier gemeinsam mit Reinhard Wuillemet und dessen Kollege Marius Amenda von der Straßenmeisterei Halle binnen 90 Minuten die Griffigkeitsprüfungen auf beiden Fahrbahnseiten durch. »Die Messungen erfolgen immer in der rechten Rollspur. Das ist die am stärksten belastete Stelle«, sagt Wolfgang Peitzmeier. Das Pendelgerät, das in England entwickelt worden ist und insgesamt nur etwa vier Wochen im Jahr zum Einsatz kommt, gibt Auskunft über die »Feinrauhheit« der Asphaltdecke. Angefeuchtet wird die Straße, um schwierige Bedingungen -Ênämlich Nässe -Êrealitätsnah zu simulieren. Zusammen mit der so genannten Ausflussmessung -Êdabei wird die Zeit gemessen, in der eine bestimmte Wassermenge aus einem auf der Fahrbahn stehenden Standzylinder abfließt -Êgeben diese Werte Aufschluss über die Griffigkeit und damit auch die Verkehrssicherheit der Straßendecke.
Entscheidenden Einfluss hat auch die Außentemperatur, die mit in die Bewertung der Ergebnisse einfließt. Dementsprechend wird sowohl die Asphalttemperatur als auch die der Luft festgehalten. »Für die Messungen muss es mindestens fünf Grad warm sein.«
Die Prüfung der Fahrbahngriffigkeit ist einerseits Teil der Abnahme von Straßenbauarbeiten. Bei Strecken, die eine Vielzahl an Unfällen bei Nässe aufweisen wie dies in Versmold der Fall ist, wird diese Methode ebenso eingesetzt. »Sind die Werte bedenklich, kann die Geschwindigkeit bei Nässe durch entsprechende Beschilderung reduziert werden«, sagt Peitzmeier. Sind die Mängel gravierend, kommt eine neue Asphaltschicht in Betracht. Auf der Bundesstraße 476 indes war gestern zwischen der Stockheimer Straße und Türns Damm alles bestens. Wolfgang Peitzmeier: »Viel besser geht's nicht. Die Werte sind sehr gut.«

Artikel vom 16.03.2005