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Im Klinikum blickt man positiv in die Zukunft. Die Frauenklinik ist heute zu 100 Prozent belegt.

Frauenklinik ist wieder auf Erfolgskurs

Chefarzt Dr. Thomas Heuser wartet mit 22 neuen Operationsmethoden auf - gute Belegung

Von Karin Koteras-Pietsch
Herford (HK). Eine Belegung von nur 30 Prozent in der Klinik für Frauenheilkunde, das hatte das Klinikum Herford noch vor etwas mehr als einem halben Jahr zu beklagen. Inzwischen stellt sich die Situation anders dar. »Wir haben heute in der Frauenklinik eine Belegung von 100 Prozent«, sagte gestern Geschäftsführer Martin Eversmeyer nicht ohne stolz.

Zu verdanken sei der Erfolg in erster Linie dem neuen Chefarzt der gynäkologischen Abteilung, Dr. Thomas Heuser, der am 1. Oktober 2004 seinen Dienst antrat. »Seit Dr. Heuser bei uns ist, ist nicht nur die Fallzahl deutlich nach oben gegangen, sondern auch die Anzahl der schweren OPs«, so Eversmeyer. Dr. Heuser gelte als besonders kompetent bei komplizierten gynäkologischen Eingriffen. Der Mediziner war sieben Jahre lang Oberarzt, zuletzt Leiter am Klinikum der Stadt Hanau. Noch heute reisen Patientinnen aus seiner Heimat in Herford an, um sich von Heuser operieren zu lassen. Der Facharzt hat in Herford in den vergangenen sechs Monaten 22 neue Operationsverfahren eingeführt. Dazu zählen unter anderem körpereigene Hautlappenplastiken als Alternative zu künstlichen Plastiken bei Brustkrebsoperationen oder die minimal-invasive (endoskopische Chirurgie). Dabei gelingt es, ohne Bauchschnitt zu operieren. Darüber hinaus wendet Dr. Heuser in der Regel die Wächterlymphknoten-Biopsie an, bei der im Falle von Brustkrebs nur diejenigen Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt werden, die die erste Filterstation im Abflussgebiet des Tumors darstellen. Die Folge: Die Frauen haben weniger Schmerzen und eine bessere Beweglichkeit im Arm. »Ich fühle mich hier sehr wohl und kann meine Möglichkeiten voll ausspielen«, so Dr. Heuser. Das Klinikum als große Haus biete beste Voraussetzungen für eine optimale Versorgung, sowohl technisch als auch personell.
Davon könne das Klinikum auch beim Thema Brustzentrum profitieren. Auf Grund der niedrigen Operationszahlen in den vergangenen Jahren, kann das Haus als solches nicht anerkannt werden. Das Klinikum plant jedoch eine Zusammenarbeit in Sachen Brustzentrum mit anderen Häusern. Schließlich habe man beste Voraussetzungen für Brustoperationen. Unter anderem werden derzeit Gespräche mit dem Mathilden Hospital geführt.

Artikel vom 16.03.2005