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Kammmolch
erhält bald
neue Quartiere

B 64: Vorarbeiten starten in 2005

Von Ingo Schmitz
Höxter (WB). Das für Höxter wohl wichtigste Straßenbauprojekt macht Fortschritte. Heute, Dienstag, gibt es aktuelle Informationen zur neuen Bundesstraße 64. Allerdings steht in der öffentlichen Sitzung im Historischen Rathaus der Stadt Höxter nicht der Bau der Trasse, sondern die damit verbundenen ökologischen Maßnahmen im Vordergrund.

Auf Anfrage erklärte gestern Dardo Franke, technischer Beigeordneter der Stadt, dass mit den Vorarbeiten noch in diesem Jahr begonnen werden soll. Nach den Informationen für die Politiker werde man auch an die betroffenen Grundstückseigentümer herantreten. Sie sind aber auch schon heute Abend in der Sitzung willkommen.
In der gemeinsamen Sitzung von Planungs- und Umweltausschuss sowie der Ortsausschüsse Stadtkern und Godelheim wird der stellvertretende Leiter des Landesbetriebs Straßen NRW in Paderborn, Heinz-Jürgen Gensicke, über die Pläne informieren, die den Bereich Taubenborn betreffen. Dieses Vorhaben ist dem eigentlichen Straßenneubau vorgelagert, sagte Gensicke gestern dem WESTFALEN-BLATT.
Wie mehrfach berichtet, leben in dem FFH-Gebiet Kammmolche. Diese Population war ein Hauptthema in der bisherigen Debatte um die Linienführung der neuen Bundesstraße, die von Hembsen nach Höxter führen und dabei vor allem die Ortschaft Godelheim entlasten soll.
Ein gesondertes Gutachten hatte laut Gensicke ergeben, dass die Kammmolch-Population erheblich gefährdet ist, wenn nicht sofort etwas getan werde. Ursache dafür ist die Versandung der Teiche. »Daher soll nun der Lebensraum für die Tiere verbessert werden«, sagte Gensicke. Nötig seien auch zusätzliche Sommerquartiere, da die Molche zum Teil das Schotterbett des Bahndamms nutzten. Laut Franke umfasst das Vorhaben umfangreichere Dimensionen. Details dazu werden in der heutigen Sitzung, die um 18 Uhr beginnt, bekannt gegeben.
Das Vorhaben für den Bereich Taubenborn hat der Landesbetrieb Straßen NRW gemeinsam mit einem Planungsbüro entwickelt. Es sei, so Franke, zudem mit Stadt und Kreis Höxter abgestimmt und müsse von der Bezirksregierung anerkannt werden. Ohne die Umsetzung des ökologischen Projekts kann mit dem Neubau der Trasse nicht begonnen werden.
Nach Auskunft von Heinz-Jürgen Gensicke seien bei den Planungen nicht nur Grundstückseigentümer, sondern auch alle betroffenen Vereine mit im Boot.

Artikel vom 15.03.2005