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Haas in der
Psychogrube

Auch Schüttler raus

Indian Wells (dpa). Unterschiedlicher hätten sich Rainer Schüttler und Thomas Haas aus dem ersten Masters-Tennisturnier der Saison in Indian Wells nicht verabschieden können.

Während Laufwunder Schüttler immer mehr zur alten Stärke zu finden scheint und trotz der 7:6 (7:4), 4:6, 1:6-Niederlage gegen Juan Ignacio Chela (Argentinier) mit seinem Spiel nicht unzufrieden war, verließ sein Daviscup-Kollege nach seiner Zweitrunden-Pleite mit 6:7 (3:7), 3:6 gegen Paul-Henri Matthieu (Frankreich) wie ein Häufchen Elend das Turnier, in dem mit Nicolas Kiefer nur noch ein Deutscher steht.
Kraftlos, mutlos und willenlos präsentierte sich Haas im ersten Duell gegen den Weltranglisten-96. Im ersten Satz konnte der an Nummer 16 gesetzte Olympia-Zweite im Doppel von Sydney zwar sechs Satzbälle abwehren, ehe er sich geschlagen geben musste. Doch schon hier wurde deutlich, was Haas hinterher als Erklärung für seine leidenschaftslose Vorstellung angab: »Ich fühlte mich schlecht, war mit den Gedanken nicht richtig beim Match.«
Anfangs stammelte er etwas davon, dass dies daran liege, weil er schlecht geschlafen habe und offenbar mit dem falschen Bein aufgestanden sei. Auch die in der kalifornischen Wüste um einige Grad gefallenen Temperaturen hätten ihm zu schaffen gemacht. Schließlich aber rückte der 26-Jährige mit der Wahrheit heraus. Mit traurigem Blick sprach er davon, dass ihn Probleme belasten, die eine »negative Stimmung erzeugen, die mich innerlich schmerzen und bluten lassen«.

Artikel vom 15.03.2005