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Eine willkommene Abwechslung

»Rudi's Slide & Washboard Band« spielen in Rahdener Markschänke auf


Rahden (fq). Bei den Klängen von »Rudi's Slide & Washboard Band« war es, als ob die zahlreichen Besucher der Marktschänke in der Zeit zurückgereist waren -Êirgendwo zwischen 1920 und 1940. Der Sound der Gitarre von »Country Rudi« versetzte den Zuhörer unweigerlich in die Südstaaten der USA. Mit seinem Bottleneck, einem über den kleinen Finger gestreiften Metallrohr, glitt »Rudi« gekonnt über die sechs Saiten und entlockte seiner metallischen Gitarre, der so genannten Dobro, den typischen Sound der frühen Bluesjahre. Keine harten Zupftöne, sondern Klänge, die wie ein Gummiband in die Länge gezogen und dann wieder zusammengerollt werden.
Einen Song später fliegen die Finger der rechten Hand, bestückt mit Fingerpicks, über die Stahlsaiten, und das Instrument gehorcht dem routinierten Musiker aufs Wort. Pardon: Auf den Ton.
Unterstützt wird Rudi von dem genialen Percussionist »Waschbrett Wolf«. Sein Instrument sieht mehr als abenteuerlich aus. Über der Bass-Drum sind nicht nur mehrere Bleche angebracht, sondern auch ein Washboard, das er mit metallischen Fingerhüten an seinen Händen gekonnt bearbeitet.
Spielen die beiden Künstler zusammen, ergibt das eine Kombination, wie sie wohl auch in den 20er bis 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts selten angetroffen wurde. Die Stahlsaiten antworteten den über das Waschbrett und den runden Blechen fliegenden Fingerhüten in einer bluesigen Präzision, die keine Wünsche offen lässt. Das sahen auch die Gäste so. Sie bedachten die Eigenkompositionen oder Klassiker der beiden »Blues-Jünger« mit viel Applaus. Zwischen durch erzählten »Rudi« und »Wolf« bei einem Schluck kühlen Bieres aus ihrem ereignisreichen Musikerleben. Veranstalter KUL-TÜR hat mit den beiden Musikern einen Bluesstil nach Rahden gebracht, der zwar schon lange nicht mehr »Mainstream« ist, aber für eine erfreuliche Abwechslung im Musikallerlei sorgte.

Artikel vom 15.03.2005