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Rampenweg großzügig ausbauen

Verbindungsachse kommt für die Stadtentwicklung herausragende Bedeutung zu

Von Erwin Eisfeld
Lübbecke (WB). Die Entwicklung der Stadt Lübbecke mit neuen Gewerbe- und Wohngebieten hat ihren Schwerpunkt im Norden der Stadt. Doch der ist verkehrstechnisch schlecht an die Innenstadt angebunden. Um Umwege zu vermeiden und Zeit zu sparen, benutzen bereits heute viele Autofahrer Abkürzungen.

Eine von ihnen ist - obwohl verboten - der Rampenweg. Dort hat sich am Dienstagabend ein tragischer Verkehrsunfall mit einem Todesopfer ereignet. Ratsmitglied Jürgen Rohleder fordert seit langem ein zukunftsorientiertes Verkehrskonzept für den nördlichen Stadtbereich - bislang ohne durchschlagenden Erfolg. Seiner Meinung nach ist es ein Unding, dass die Entwicklungsgebiete der Nordstadt nur über wenige Anbindungsmöglichkeiten zur Kernstadt verfügen. »Viele fahren deshalb über den Rampenweg, um der überlasteten Kreuzung Alsweder Straße/B 65 aus dem Weg zu gehen«, weiß Rohleder. Und die Rahdener Straße, an der zwei Schulen liegen, könne den Quellverkehr nicht aufnehmen. Mit Blick auf die Projekte der Zukunft schon gar nicht: »Im Bereich Wiehenweg ist an der Karl-Haddewig-Straße ein großes Wohngebiet entstanden. Und lange dürfte es auch nicht mehr dauern, »bis auf der östlichen Seite des Wiehenweges freie Flächen für Wohnzwecke genutzt werden«.
Damit aber noch nicht genug: Östlich des Rampenweges hat die Stadt ein neues Gewerbegebiet ausgewiesen, ungefähr zwischen früherem Geflügelschlachthof im Süden und Mercedes-Sieg im Norden. Rechnet man den dadurch entstehenden Verkehr zusammen, »dann reichen die heutigen Verkehrsachsen nicht mehr aus.« Ein Ausbau des Rampenweges - ob als qualifizierte Überführung oder als Tunnel - ist für Jürgen Rohleder deshalb die logische Folge. Der Ratsherr sieht demzufolge den politischen Raum am Zug, »Konzepte für die Zukunft in Sachen Stadtentwicklung und Verkehrsplanung auf den Weg zu bringen«.
Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion misst dem Rampenweg »Brückenfunktion innerhalb des nördlichen Entwicklungsgebietes« bei. Deshalb fordert er: »Hier muss etwas geschehen, alles andere ist tatsachenfremd«. Der Bereich gehöre langfristig ausgebaut, weil Alsweder Straße, Wiehenweg und Rahdener Straße in ihrer Funktion bereits heute überfordert seien. »Anders ist die häufige Benutzung des Rampenweges nicht zu erklären.« Viele scheuten die Umwege und wollen schnell ans Ziel - auch wenn die Durchfahrt des Rampenweges nur für landwirtschaftlichen Verkehr und Radfahrer freigegeben sei.
Die Polizei könne nicht ständig in diesem Bereich kontrollieren, »Entlastung bringt nur ein qualifizierter Verbindungsausbau«. Die SPD werde die Angelegenheit in der nächsten Woche aus städteplanerische Sicht beleuchten. Der Rampenweg in seiner jetzigen Form sei nicht mehr zeitgemäß und berge großes Gefahrenpotenzial in sich. »Man muss davon ausgehen, das die Autofahrer den Rampenweg nicht boshaft, sondern aus Bequemlichkeit benutzen, um dem Verkehrsknotenpunkt an der Bahnschranke Alsweder Straße zu entgehen«, ist Jürgen Rohleder überzeugt.
Notfalls müsse der Rampenweg bis zur Entwicklung eines langfristigen Konzeptes ganz geschlossen und mit Sperrpfählen oder Schranke versehen werden. Der landwirtschaftliche Anlieger könne solange einen Schlüssel für die Durchfahrt erhalten. Jürgen Rohleder geht es aber nicht nur um den Rampenweg: »Unsere Zukunft liegt im Norden der Stadt. Deshalb brauchen wir ein schlüssiges Konzept für den gesamten Entwicklungsbereich.«

Artikel vom 12.03.2005