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Führung nicht ins Ziel gebracht

Fußball-Landesliga-Derby: Sportfreunde Warburg 08 - SV Höxter 2:2 (0:0)

Von Sylvia Rasche
Warburg (WB). »Punktverlust für Warburg, Punktgewinn für uns.« Thomas Viehöfer, Interimstrainer des Fußball-Landesligisten SV Höxter, brachte die 90 Derby-Minuten bei den Warburger Sportfreunden auf den Punkt. 2:2 trennten sich beide Teams nach der langen Winterpause.

Richtige Derby-Stimmung kam vor gut 200 Zuschauern auf der Warburger Hüffert allerdings erst ab Mitte der zweiten Hälfte auf. Zuvor gab es auf dem - von fleißigen Warburger Helfern vom Schnee befreiten - Kunstrasen nicht viel zu sehen. Dann aber überschlugen sich in knapp 20 Minuten die Ereignisse. Zunächst sahen die Hausherren als sicherer Sieger aus. Dann entführte der SV Höxter mit einem Doppelschlag doch noch einen Punkt in die Kreisstadt.
Doch der Reihe nach: Matthias Schirbel, der schon in der ersten Halbzeit die bis dahin einzige echte Torchance des Spiels für sich verbuchen konnte, brachte die Warburger in der 67. Minute in Führung. Einen weiten Einwurf vom guten Neuzugang Arthur Wotschel verlängerten Voss und Iltner. Schirbel hatte die beste Übersicht und schob zum 1:0 ein. »So was darf nicht passieren. Wir sind eigentlich kopfballstärker als die Warburger«, analysierte Thomas Viehöfer, der Trainer Siggi Kaiser nach dessen Bandscheiben-Operation gestern letztmalig vertrat. Drei Minuten nach seinem 1:0 glänzte Matthias Schirbel als Vorbereiter für Dirk Schaberichs Treffer zum 2:0. »Das Tor war sehr schön herausgespielt«, lobte Warburgs Spielertrainer Jürgen Voss.
Der wichtige Sieg auf dem Weg zum Klassenerhalt sollte es für den Aufsteiger aber dennoch nicht werden. »Uns sind die drei Punkte geklaut worden«, war Jürgen Voss unmittelbar nach dem Schlusspfiff überzeugt. Der Grund seines Ärgers war der von Uli Kockmann verwandelte Elfmeter zum 2:1 (81.). »Ich bin angeschossen worden und nicht absichtlich mit der Hand zum Ball gegangen«, sah Voss eine Fehlentscheidung des Unparteiischen.
Unzweifelhaft ist, dass die Kreisstädter nach dem Kockmann-Elfer wieder ins Spiel zurückfanden und nur 60 Sekunden später zum Ausgleich durch Neuzugang Cengiz Kücüker kamen. »Wir haben nach dem 0:2-Rückstand eine tolle Moral gezeigt, die ist letztlich mit dem Punkt belohnt worden«, freute sich Thomas Viehöfer. Fast hätte Warburgs Alexander Iltner in der Schlussphase doch noch die drei Punkte auf der Hüffert gehalten. Sein Schuss ging nur Zentimeter am Tor vorbei. Hier hätte Gabriel Thiel im SVH-Gehäuse, der sich zuvor vor allem mit einer schönen Parade nach einem Wotschel-Freistoß (58.) ausgezeichnet hatte, keine Chance gehabt.
Während die Warburger der vergebenen Chance, sich im Kampf um den Ligaverbleib absetzen zu können, nachtrauerten, waren die Höxteraner mit dem einen Zähler zufrieden. »Man hat beiden Teams vor allem in der ersten Halbzeit die lange Winterpause angemerkt. Mit dem einen Zähler können wir gut leben«, erklärte Augenzeuge Siggi Kaiser, der ab dieser Woche das »Unternehmen Klassenerhalt« wieder selbst übernimmt.

Artikel vom 14.03.2005