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Weniger ist manchmal mehr

Frühstückstreffen der Frauen im Hotel Bohne


Rahden (lip). Aus Anlass des Weltfrauentages am 8. März trafen sich am Samstagmorgen im Hotel Bohne mehr als 70 Frauen, um angeregt miteinander über das Frauenbild zu diskutieren. Organisiert wurde die Veranstaltung, die Annegret Schinke eröffnet hatte, von Presbyterium und Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Rahden.
Neben einem gemeinsamen Frühstück referierte Angelika Herster, Dozentin der Evangelischen Erwachsenenbildung in Hamburg, zum Thema »Perfektion - das absolute Muss für Frauen«.
»Auch du kannst schön sein - du musst es dir nur leisten können«, kommentierte Herster den allgemeinen Schönheitswahn. Sie beschäftigte sich in ihrem Vortrag vor allem mit der Frage, warum der Druck in der heutigen Zeit so groß ist, und plädierte für eine »Gesellschaft, die noch stärker Fehler und Schwächen akzeptiert«.
Ein anderes viel diskutiertes Thema war das Frauenbild: »Meine Generation wuchs noch mit den Ýdrei K'sÜ auf Ñ das waren ÝKinder, Küche, KircheÜ.« Heute, so Herster, hätten sich bei den jungen Frauen, die selbstbewusster geworden sind, die ÝK'sÜ verändert in »Kerle, Kinder und Karriere«. In diesem Zusammenhang stand auch die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf, der laut Herster für die jungen Frauen mitlerweile nicht wegzudenken ist, im Vordergrund. »Arbeit und Familie - ich bin überzeugt: Beides geht«, machte die Dozentin vor allem den zahlreichen jungen Frauen Mut. Überhaupt war es eine generationsübergreifende Veranstaltung. Ob jung oder alt, verheiratet, unverheiratet, mit Kindern oder kinderlos - das Thema interessierte jede Gruppe von Frauen.
Doch auch die Männer wurden nicht außer Acht gelassen. Laut Referentin sei es heute eine Hauptanforderung an den Mann, »ein verlässlicher Partner zu sein«. Frauen, betonte die Hamburgerin, setzten sich oft selbst unter großen Druck. »Weniger ist manchmal mehr«, lautete daher die Maxime Hersters, die den Frauen und natürlich auch den Mänenrn zu mehr Gelassenheit und einem Verzicht »auf Quantität zu Gunsten von Qualität« riet.
Vom Vortrag angeregt, ergab sich später noch das eine oder andere Gespräch mit der Dozentin oder unter den Besucherinnen.

Artikel vom 14.03.2005