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Den Frauen mit
Rheuma helfen

Diskussion über Enquete-Ergebnisse


Kreis Minden-Lübbecke (WB). »Rheuma ist eine Volkskrankheit. Frauen haben aber oft andere Symptome, Probleme und Auswirkung als Männer und müssen daher anders behandeln werden.« Inge Howe, heimische Landtagsabgeordnete und Gesundheitspolitikerin der SPD, erörterte mit Ärzten, Apothekekern, Therapeuten und Betroffenen die Ergebnisse der Enquete-Kommission »Frauengesundheit« des NRW-Landtages.
Im Mittelpunkt der fachlichen Betrachtung stand dabei das gemeinhin als chronisches Gelenkrheuma bekannte Krankheitsbild. Inge Howe: »Die Untersuchung der Enquete-Kommission hat zum einen ergeben, dass Frauen dreimal so häufig an dieser Krankheit leiden wie Männer. Zum anderen ist deutlich belegt worden, dass eine zu späte Diagnose oder eine nicht geschlechtsspezifische Behandlung zu schweren Beeinträchtigungen bis hin zur Erwerbsunfähigkeit und in einigen Fällen gar zum Tode der Betroffenen führt.«
Deshalb habe das Expertengremium, in dem die heimische Abgeordnete als Sprecherin der SPD fungierte, die Konsequenz gezogen und die Empfehlung ausgesprochen, das Netz qualifizierter niedergelassener Rheumatologen in NRW enger zu knüpfen. Zudem hat das Gremium vorgeschlagen, passend zur Erkrankung ein integrierte Versorgungsstruktur zur fachlich qualifizierten Behandlung zu entwickeln.
Dass nach den Worten von Inge Howe »in der heimischen Region bereits Hervorragendes in dieser Richtung geleistet wird«, davon konnten sich die Diskussionsteilnehmer bei den Vorträgen von Professor Dr. Heinz-Jürgen Lakomek, Chefarzt der Rheumatologie am Klinikum Minden, und Dr. Carla Bonnemann, Leiterin des OWL-Rheumazentrums Bielefeld, überzeugen.
Fazit der Veranstaltung: Ausgehend von den festgestellten Erfordernissen, wollen alle Beteiligten daran mitwirken, den Grundgedanken der bedarfsgerechten qualifizierten Diagnose- und Behandlungskette umzusetzen: »Der Aufbau einer integrierten Versorgungsstruktur für die Betroffenen ist zwar ein langer, mühsamer Weg, aber er ist ohne Alternative«, so die Quintessenz von Dr. Carla Bonnemann.

Artikel vom 12.03.2005