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Gestank soll 2006 verschwinden

Politiker einigen sich auf Stadtgraben-Sanierung - 680 000 Euro Investitionskosten

Rheda-Wiedenbrück (mdel). Die Zeiten des Gestanks dürften in Rheda bald vorbei sein. Nachdem sich die Anwohner im Bereich des verrohrten Stadtgrabens zwischen Berliner Straße und Parkdeck am Rathaus in den vergangenen Jahren mehrfach wegen der üblen Gerüche beschwert hatten, sprach sich der Werksausschuss für den Eigenbetrieb Abwasser am Donnerstagabend einstimmig für die Sanierung aus.

Sieben Varianten stellte Werkleiter Wolf-Uwe Schneider den Politikern vor - von 350 000 bis 730 000 Euro reichten die jeweiligen Investitionskosten. Das Rennen machte schließlich eine Variante, für die der Abwasserbetrieb 680 000 Euro aufwenden muss. Demnach soll der Stadtgraben von der Berliner Straße bis zur Kleinen Straße mit so genannten »Inlinern« saniert werden. Ein Kunstharz getränkter Nadelfilzschlauch wird bei diesem Verfahren durch das alte Rohr geführt. »Das haben wir bereits an vielen anderen Stellen in der Stadt gemacht. Das Rohr wird abgedichtet, weil ein neues in ein altes Rohr eingeführt wird«, erläutert Schneider.
Doch damit ist nur ein Teil des Problems gelöst. Weil ein Höhenunterschied vorhanden ist, staut sich das Abwasser auf einer Höhe von 30 Zentimetern. Die Folge ist Fäulnisbildung - und Gestank in der Stadt. Um auch dieses Problem zu beheben, soll von der Kleinen Straße bis zur Schlossstraße ein so genannter Freigefällekanal errichtet werden. Um nicht die ganze Straße aufreißen zu müssen, sollen die Rohre nach und nach unterirdisch ins Erdreich gepresst werden. »Wenn wir das nicht machen würden, müssten wir die Straße bis zu einer Tiefe von 3,50 Metern öffnen. Die Gefahr für die benachbarten Fachwerkhäuser wäre riesengroß. Es könnten Risse in den Wänden entstehen«, erläutert Schneider.
Nachdem sich die Politiker auf eine Variante geeinigt haben, soll es jetzt zügig voran gehen. Wenn die Planungen abgeschlossen sind, sollen die Anwohner in einer Versammlung über das Vorhaben informiert werden. 200 000 Euro sind im Wirtschaftsplan bereits eingestellt. Die restlichen 480 000 Euro sollen im kommenden Jahr eingeplant werden. Die Ausschreibung soll im Winter erfolgen. Schneider: »Dann könnten im Januar die Bauarbeiten beginnen.«

Artikel vom 12.03.2005