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Egge muss zugänglich bleiben

EGV diskutierte Nationalpark Senne und Eggegebirge

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Kreis Paderborn/Neuenbeken (WV). »Wir verlangen die uneingeschränkte Offenhaltung unseres Eggeweges und der vom EGV gezeichneten Wanderwege«, war die klare Forderung des EGV-Hauptvorsitzenden Konrad Kappe bei der Mitgliederversammlung des EGV in Neuenbeken an einen möglichen Nationalpark Eggegebirge. Der stand im Mittelpunkt der Versammlung des Vereins mit knapp 6200 Mitgliedern in 51 Abteilungen.

Kappe unterstrich, dass sich der EGV in der aktuellen Diskussion um einen Nationalpark Senne und Eggegebirge nicht vor einen Karren spannen lasse. Schließlich habe der EGV über 105 Jahre das Wegenetz im Eggegebirge erfolgreich betreut. Der Naturpark Eggegebirge habe bislang gut funktioniert, in der laufenden Diskussion über einen Nationalpark werde sich auch der EGV einbringen und am zentralen Gespräch beim Regierungspräsidenten in Detmold am 17. März teilnehmen. Die bisher dafür vorgesehenen Flächen sähen jedoch eher wie ein »Flickenteppich« aus. Für die Diskussion forderte er ein breite Beteiligung von Kommunen, Institutionen, Verbänden und nicht zuletzt Touristik-Vertretern.
Landrat Manfred Müller wünschte sich Besonnenheit in der laufenden Diskussion. Glücklicherweise sei eine Entscheidung vor der Landtagswahl nicht mehr reell. Das Projekt über einen Nationalpark auf 22 Hektar sei eine Entscheidung für Generationen und mit Chancen aber auch erheblichen Eingriffen verbunden. Dabei verwies Müller auf Erfahrungen mit dem Nationalpark Eifel. Eine Brennholzversorgung sei dann beispielsweise nicht mehr möglich, auch die Trinkwassergewinnung werde dann hinterfragt. In der Eifel habe man allerdings nach dem Abzug der Belgier unterm Strich eher positive Ergebnisse erzielt, die sich allerdings nicht komplett auf Senne und Egge übertragen ließen, zumal die Kulturlandschaft Senne weitgehend von Menschenhand gestaltet worden sei. Wie Paderborns Bürgermeister Heinz Paus unterstrich auch Müller den Stellenwert der Briten für die Region. Paus hatte zuvor betont, dass 10 000 britische Staatsangehörige in der Region ein bedeutender Wirtschaftsfaktor seien. Allein 1000 Arbeitsplätze hingen davon ab. Auch für die Senne selbst sei ein Verbleib der Briten wichtig. Paus begrüßte, dass die Idee der alleinigen Deklarierung der Senne zum Nationalpark vom Tisch sei und forderte, dass auch ein Nationalpark begehbar sein müsse. Der EGV habe auch deshalb eine Anwaltsfunktion für die Egge. Auch der Paderborner Bürgermeister mahnte in der gesamten Debatte mehr Gelassenheit an.
In der Versammlung wurden einige Mitglieder auch für ihr langjähriges Engagement im EGV geehrt. So erhielten die silberne Ehrennadel Hildegard Giefers (Borlinghausen), Willi Beller, Gabriele Sprenger, Wolfgang Wiechers-Wenta (alle Dringenberg) und Egon Poll (Hövelhof).
Mit der Goldenen Ehrennadel wurde Klaus Winter (Oesdorf) und Heike Starke (Steinheim) ausgezeichnet). Winter war lange Jahre Vorsitzender der Abteilung und Heike Starke hat sich vor allem im Aufbau der Kinder-Folkloregruppen engagiert.

Artikel vom 14.03.2005