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Post an die Wand gespielt

Da geht die Post ab: Immer wieder kam TuS-Kreisläufer Patrick Fölser frei zum Wurf.

TuS N-Lübbecke besiegt Schwerin mit Power und Tempo 41:29

Von Volker Krusche
Lübbecke (WB). »Wir wollen die 40 sehen...« Die Fans auf den Rängen sangen und jubelten. Und Fabian van Olphen erfüllte ihnen den Wunsch, erzielte den 40. Treffer und stockte wenig später zum 41:29 (21:15)-Endstand im Aufsteiger-Duell gegen Bundesliga-Schlusslicht SV Post Schwerin auf.

Und allen im Rund der Kreissporthalle war mit dem Abpfiff klar, dass dieser Sieg Gold wert war. Der TuS stockte nämlich sein Punktekonto auf 18 Zähler auf und sollte - auch wenn sich Trainer und Mannschaft noch in Zurückhaltung üben - den Klassenverbleib nunmehr sicher haben. Und Achtung: das zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison, wo immerhin noch zehn Spieltage ausstehen. Damit hatten selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet. Kompliment, Herr Pfänder. Kompliment aber auch an ihre Jungs!
Angesichts der Tatsache, dass sich Kellerkind Post Schwerin in der Weltmeisterschaftspause gut verstärkte, um das Unmögliche doch noch möglich zu machen und den sicher scheinenden Abstieg noch zu verhindern, ging der TuS mit einer gehörigen Portion Respekt in die nicht nur für den Gast richtungsweisende Partie. Nach den beiden vermeidbaren Niederlagen gegen Wetzlar und in Wallau wollten es die »Rothemden« mit aller Macht zeigen, dass sie ihre Lehren gezogen hatten. Und wie sie das taten. Von der ersten bis zur letzten Minute präsentierten sie Power-Handball vom Feinsten. Aggressiv in der sattelfesten 6:0-Deckung, die vom Mittelblock van Olphen/Kubes sicher zusammengehalten wurde und hinter Nandor Fazekas zwischen den Pfosten zahlreiche Schweriner Chancen entschärfte, nutzten die Hausherren immer wieder die Möglichkeit, schnell umzuschalten und entweder aus dem direkten Gegenstoß oder einer druckvollen zweiten und dritten Welle die Gäste zu überrennen. Und das gelang ihnen ziemlich häufig. Zudem ließen sie Schwerin auch nach deren Treffern kaum verschnaufen und sorgten mit der »schnellen Mitte« immer wieder für zusätzliche Gefahr. Musste das Tempo dann aber mal herausgenommen werden, überzeugten die Pfänder-Mannen dank eines zu alter Form zurückgefundenen Spielgestalters Stian Tønnesen, der nicht nur selbst traf, sondern insbesondere »Paco« Fölser am Kreis ein ums andere Mal das Leder auf dem Silbertablett servierte, und eines sich mit vollem Power in die gegnerische Deckung »knallenden« Fabian van Olphen für weitere Glücksmomente auf den Rängen.
Bis zum 7:6 (13.) wusste Schwerin mitzuhalten, weil insbesondere der Norweger Preben Vildalen traf. Doch anschließend setzte sich das durchdachtere, aggressivere und taktisch bessere ausgerichtete Spiel der kämpferisch bärenstarken Hausherren mehr und mehr durch. Lübbecke setzte sich auf 11:7 ab und ließen sich auch vom kurzzeitigen Aufflackern der Postler (12:10) nicht aufhalten. Vom 14:12 enteilte man über 16:12 und 19:13 vollends.
Nach der Pause hatte Trainer Pfänder leichtes Bauchgrummeln, denn nach zwei schnellen Schweriner Toren sollte es ein zweites Wallau nicht geben. Gab es auch nicht. Denn über Kampf und Einsatz drückte man den Gast schnell wieder an die Wand. Nach em 25:21 machte der TuS N-L über 28:21 und 34:25 beim 38:26 den Kantersieg klar. Und als »Tulpe« van Olphen dann auch noch die Fans erhörte und die 40 perfekt machte, da war der kollektive Jubel endgültig perfekt.

Artikel vom 14.03.2005