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Hoffen weiter: Gunnar Lehnberg, Peter Kleint und Axel Brinkmann. Foto: Koteras-Pietsch

Mitarbeiter geben
Hoffnung nicht auf

MAW: Verhandlungstermin am Donnerstag

Herford (kop). Große Enttäuschung bei MAW »Maschinen aus Westfalen«. Vier Wochen nach Bekanntgabe, das bis zu 60 Stellen bei MAW gestrichen werden und Produktion sowie Geschäftsbereich zu Homag-Töchtern im Kreis Gütersloh und in Chemnitz verlegt werden sollen (HK vom 12. Februar), hat sich die Geschäftsleitung noch nicht weiter geäußert.

Ein für vergangenen Montag geplantes Treffen der Belegschaft mit der Geschäftsleitung wurde von dieser abgesagt. Als Grund für die Absage habe die Geschäftsführung angegeben, dass es noch nichts Neues gebe, sagten gestern Betriebsratsvorsitzender Axel Brinkmann, sein Stellvertreter Gunnar Lehnberg und Peter Kleint von der IG Metall. Gleichzeitig keimt unter den Mitarbeitern jedoch Hoffnung auf. »Die Auftragslage ist seit Bekanntwerden des geplanten Personalabbaus recht gut. Zudem arbeiten wir an einer Neuentwicklung, die im Mai auf einer Messe in Hannover vorgestellt werden soll«, so Axel Brinkmann. Auch die Absage der Geschäftsleitung am vergangenen Montag deuten Betriebsrat und IG Metall-Vertreter als Zeichen, dass Personalabbau und Verlegung eventuell doch noch abgewendet werden können.
MAW schreibt seit Jahren rote Zahlen, allein im vergangenen Jahr »hat MAW über vier Millionen Euro Miese gemacht«, sagte gestern Peter Kleint. Die Hauptgründe für die Entwicklung bei MAW seien darin zu suchen, so Kleint weiter, dass die Homag AG im baden-württembergischen Schopfloch, zu dem MAW seit 2000 gehört, dem Herforder Unternehmen ein zu kompliziertes Vertriebskonzept »aufgestülpt« hätte. IG Metall und Betriebsrat stellen nun Forderungen in drei Stufen:
Zunächst die Fortführung des Maschinenbaubetriebes. Sollte das nicht möglich sein, wird gefordert, dass die Herforder Mitarbeiter in anderen Homag-Betrieben in der Region - Weeke/Kreis Gütersloh, Brand/Lemgo, Torwegge/Löhne, Büttfering/Oelde - unterkommen. Und wenn es schließlich für Einzelne gar keine Chance mehr gebe, dann, so Peter Kleint, »fordern wir zumindest eine gute Sozialplanung«. Für kommenden Donnerstag steht bei MAW die erste Verhandlungsrunde in Sachen Interessenausgleich und Sozialplan an. Den Termin hat die Geschäftsleitung angesetzt.

Artikel vom 12.03.2005