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Herz schlägt rheinisch

Josefa Reiß blickt auf 80 erfüllte Jahre zurück


Verl (mst). Auf 80 erfüllte Lebensjahre kann heute Josefa Reiß, geb. Ley, Mergelweg 42, schauen. Ihre Wiege stand in Neuenahr und auch heute noch hängt ihr Herz an dem rheinischen Humor und der Mentalität der Menschen dort, mit denen sie so viele Jahre Wein- und Karnevalsfeste feiern konnte. Doch verändern möchte sie ihr Leben nicht mehr. Viel zu gern ist sie mit ihrer Tochter Gabriele Koch, ihrem Schwiegersohn Lothar Koch und ihren Enkelkindern Rebekka, Dominik und Alexa zusammen.
Bedingt durch den Krieg musste Josefa Reiß auf ihren Wunsch, die Schauspielschule zu besuchen, verzichten. Stattdessen wurde sie während des Kriegs als Fernsprecherin dienstverpflichtet. »Ich war das Fräulein vom Amt«, denkt sie lächelnd zurück an die Zeit, in der sie insgeheim überzeugt war, eines Tages doch noch vor der Kamera zu stehen. Lange unterhielt sie einen Briefwechsel mit dem Schauspieler Wilhelm Rabe, der sich sehr für sie einsetzte.
Doch dann kam alles anders: Sie lernte ihren späteren Mann Herbert Reiß aus Düsseldorf kennen und heiratete. Als er eine leitende Stelle in der Spiegelfabrik Lennartz in Sende antrat, wurde der Familiensitz nach Ostwestfalen verlegt. Kontakte waren schnell geknüpft, so dass sich die Jubilarin und ihr Mann in die kulturelle und gesellschaftliche Szene Verls integrieren konnten. Verließ sie mal ihre neue Heimat, dann nur um Urlaub in den Schweizer Bergen und in Ungarn zu machen oder Kulturelles auf namhaften Bühnen zu erleben.

Artikel vom 14.03.2005