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Ferne Welten ganz nah:
Landschaften en miniature

Blütenmeer im Frühling und ausdrucksstarker Ahorn-Adel

Japanische Gärten strahlen auf einzigartige Weise Ruhe und Harmonie aus. Sie sind stille Schönheiten, die aus dem unruhigen Alltag entführen und zur Entspannung und zur inneren Einkehr einladen.
In einem Garten mit fernöstlichem Flair sollten Fächerahorne nicht fehlen. Ihre manchmal sehr stark geschlitzten Blätter sind kleine Meisterwerke von erlesener Schönheit. Foto: PdM
Japanische Gärten sind ein Gesamtkunstwerk, in dem alles miteinander in Beziehung steht und in dem ein bewusster Kontrast zwischen Ruhe und Bewegung geschaffen wird. Neben den Pflanzen sind Steine ein wichtiger Bestandteil dieser Gärten, sie umgibt ein Hauch von Ewigkeit und sie symbolisieren Kraft und Ausdauer. Auch Wassergeräusche, Windeffekte und das Spiel von Licht und Schatten tragen zu dem besonderen Charakter dieser Gärten bei.
Einige der schönsten Gartenpflanzen stammen aus Japan, unter anderen Zierkirschen, Azaleen und Fächerahorne. Zierkirschen haben in dem ostasiatischen Land eine besondere Bedeutung. Kein anderer Baum wird dort so verehrt wie die Kirsche mit ihren zarten weißen oder rosafarbenen Blüten. Die Kirschblüte ist ein landesweites Ereignis, sie signalisiert den Beginn des Frühlings und wird mit Partys im Freien unter den blühenden Bäumen gefeiert. Zierkirschen gibt es für die unterschiedlichsten Gartengrößen, bis hin zu klein bleibenden Bäumchen, die ihren Blütenzauber sogar auf dem Balkon entfalten können.
Auch Japanische Ahorne und Azaleen bringen fernöstliche Anmut in den Garten. Die zierlichen und eleganten Japanischen Fächerahorne gehören gewissermaßen zum Hochadel der Gartenpflanzen. Sie faszinieren mit fächerförmigen, manchmal sehr stark geschlitzten Blättern in den verschiedensten Grün- oder Rottönen - jedes Blatt ein kleines Meisterwerk von erlesener Schönheit. Im Herbst beeindrucken sie mit einem Feuerwerk der Farben von leuchtendem Goldgelb über kräftiges Orange bis hin zu dunklem Rot. Für jede Gartengröße gibt es einen passenden Ahorn. Einige von ihnen erreichen eine Höhe von vier bis sechs Metern, während andere nur anderthalb bis zwei Meter hoch werden.
Japanische Azaleen überraschen mit einer unglaublichen Blütenfülle und sind Schmuckstücke für den Garten. Sie sind im Frühjahr dicht an dicht mit leuchtenden Blüten bedeckt. Das Farbenspektrum reicht von reinem Weiß über Orange, leuchtenden Rosa- und Rottöne bis hin zu intensivem Violett. Diese Azaleen haben kleine, an geschützten Standorten sogar immergrüne Blätter und bilden oft dichte, flache Kissen. Ihr langsamer Wuchs macht sie zu besonderen Kostbarkeiten, sie erreichen häufig nur eine Höhe von 80 Zentimetern. Japanische Azaleen kommen sowohl einzeln als auch als Gruppe gut zur Geltung. Sie sind wegen ihres kompakten Wuchses gut zur Vorpflanzung und für große Kübel geeignet. Eindrucksvolle Bilder entstehen, wenn sie neben Teichen oder Wasserläufen wachsen.
Passende Begleiter für Gehölze mit asiatischem Flair sind Elfenblumen, Farne und Funkien. Sie alle haben nur einen relativ geringen Lichtbedarf und schönes, dekoratives Blattwerk. Die zarten, filigranen Blätter der Elfenblumen unterstützen den ruhigen Gesamteindruck eines von Japan inspirierten Gartens. Im April und Mai entwickeln sich zierliche weiße, gelbe, rosafarbene oder rote Blüten.
Auch Funkien und Farne sind ideal für Gärten, die Harmonie und Ruhe ausstrahlen. Farne bringen interessante Blattformen ins Spiel und sind schon im Frühjahr sehr reizvoll, wenn sie langsam ihre zarten Blattwedel entrollen. Funkien sind ebenfalls empfehlenswerte Blattschönheiten, das Farbspektrum umfasst die unterschiedlichsten Grüntöne sowie bläuliche und mehrfarbige Blätter. Sehr dekorativ sind auch die markanten Blattadern, die ein auffallendes, schwungvolles Muster bilden und jedes Blatt zu einem Kunstwerk machen.

Artikel vom 18.03.2005