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Wenn es wieder summt...
Die fleißige Steinhummel ist das Insekt des Jahres 2005
Der Frühling ist, wie es scheint, nun endgültig da. Und schon schwärmen sie bald wieder aus, die vielen, vielen Insekten. Eines ist dann besonders bemerkenswert: die Steinhummel nämlich.Diese fleißige Steinhummel ist das Insekt des Jahres 2005. Das Tier steht für etwa 30 einheimische, geschützte Hummelarten, die eine enorme Arbeit beim Bestäuben von Wild- und Nutzpflanzen leisten. Das jedenfalls war vom »Kuratorium Insekt des Jahres« zu vernehmen. Das ist eine Vereinigung von Fachleuten. Zum ersten Mal wählten deutsche Wissenschaftler zusammen mit der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft das Insekt des Jahres.
»Ohne die Steinhummel gäbe es viele Früchte nicht«, sagen die Wissenschaftler. Der Nutzen der Steinhummel ist von unschätzbarem Wert. Die schwarzen Tiere mit rötlichem Hinterleib brüten in unterirdischen Bauten.
Ohne die Hummeln wäre nicht nur die Tierwelt ein großes Stück ärmer, erklären die Wissenschaftler weiter. Die Insekten gibt es in fast allen Klimaregionen, selbst am Polarkreis. Weltweit gibt es etwa 500 Arten von Hummeln.
Mit der Wahl sollen auch Vorurteile abgebaut werden. Hummeln sind nämlich in der Regel sehr friedlich und »stechfaul«, obwohl sie einen Stachel haben. Sollten sich die Tiere angegriffen fühlen und doch einmal zustechen, ist ihr Stich nicht gefährlicher als der einer Biene.
Die Hummel gehört zur Insektenordnung der Hautflügler, die stets zwei Paar Flügel besitzen. Bekannt sind mehr als 100000 Hautflügler-Arten. Auch Ameisen, Bienen und Wespen zählen dazu.
Die Hummelköniginnen überwintern unter der Erde oder anderen geschützten Stellen, bevor sie gegen Ende April ihr Winterquartier verlassen und Nester zur Ablage der bereits begatteten Eier bauen. Die Königin verlässt das Nest für den Rest ihres Lebens nicht mehr. Ein Hummelvolk hat bis zu 600 Bewohner. Das alte Volk stirbt, die Jungköniginnen überwintern, bevor dann ein neuer Kreislauf beginnt.

Artikel vom 19.03.2005