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Ritter stürmen die Burgruine

Großes Interesse für Kellernutzung - Innenhof wird auch ausgeleuchtet

Von Bernhard Liedmann
(Text und Fotos)
Bad Lippspringe (WV). Die Burgruine in Bad Lippspringe als markantes Wahrzeichen der Stadt wird aufgewertet. Am 1. April startet die Saison für die Ritteressen im Keller. 15 Buchungen liegen bereits vor. Außerdem soll auch über Nacht der Innenhof der Burg zusätzlich illuminiert werden.

In der jüngsten Sitzung des Bad Lippspringer Kulturausschusses konnte zwar die konkrete Ausgestaltung der Innenbeleuchtung zwar noch nicht vorgestellt werden, doch soll grundsätzlich neben der Außenbeleuchtung der Ruine auch der Innenhof durch Bodenstrahler in ein gelb-rotes Licht getaucht werden. Da ohnehin der Boden gegen die durchdringende Feuchtigkeit abgedichtet werden muss, sollen die Installationen für die Beleuchtung mit dieser Maßnahme verbunden werden. Realisiert werden soll alles noch in diesem Frühjahr. 25 000 Euro kostet allein die Abdichtung.
Dann hätten auch die »Ritter« im Keller der Burg endlich »trockene Füße«, wenn am 1. April dort Ritteressen stattfinden. Bereits jetzt liegen der Marketing GmbH 15 Buchungen von Gruppen vor, die mit Minne-Sänger, Herold oder Gaukler mittelalterlich speisen wollen. Angeboten wird auch ein eigenes »Burgbräu«-Bier sowie ein spezieller Schnaps.
Nach der Schaffung des zweiten Rettungsweges im hinteren Bereich des Kellers können jetzt im Keller wieder entsprechende Veranstaltungen stattfinden. Je nach Veranstaltung kann der Keller von 50 bis 90 Gästen genutzt werden. Auch der Bad Lippspringer Heimatverein nutzt den Keller für den Tag des Denkmals: Vorgesehen ist eine Dokumentation mittels Schautafeln zu den Zerstörungen des Krieges in Bad Lippspringe. Auch Konzerte im Rahmen der Reihe »Klassik-Kühle-Kirche« finden in den historischen Gemäuern statt.
Zum Tag des offenen Denkmals am 11. September bietet der Heimatverein, so die Vorstellung der Planung im Kulturausschuss, auch verschiedene Führungen an - so beispielsweise zum Bunker hinter dem ehemaligen Kurheim Bunse an der Detmolder Straße. Er ist einer der wenigen Bunker, die noch erhalten sind. Zu Kriegszeiten gab es davon etwa 20 in zwei Varianten. Seinerzeit konnten Beton-Verschalungen gemietet werden, um insbesondere bei öffentlichen Gebäuden oder Kureinrichtungen Schutzräume für einen Luftangriff zu schaffen.
Die Begehung des alten Weinkellers unter dem Kongresshaus bis zur Burg an diesem Tag wird jedoch nicht ermöglicht, weil gleichzeitig im Kongresshaus Gesundheitstage stattfinden.
Die Beleuchtung von Odins Auge am Fuß der Burg wird allerdings völlig aufgegeben. Die Quellschüttung der Lippe-Quelle mit etwa 700 Litern pro Sekunde erwies sich technisch als Problem: Die Beleuchtung rund um die Quelle setzte sich zu schnell mit Algen zu. Erhalten bleibt jedoch die Beleuchtung der Lippe bei der Brücke und in Richtung Park.
Einigkeit bestand im Kulturausschuss auch darüber, die historischen Attraktionen der Stadt künftig einheitlich durch etwa 80 Plexiglas-Tafeln mit Erläuterungs-Texten auszuschildern.

Artikel vom 11.03.2005