Von Manfred Schraven Paderborn (WV). Mit deutlicher Mehrheit (bei 13 Gegenstimmen) hat der Rat der Stadt gestern Abend eine Multifunktionshalle am Schützenplatz beschlossen. Damit wurde ein Investitionsvolumen in Höhe von 25 Mio. Euro angeschoben.
In einem Punkte waren sich eigentlich alle einig: Wünschenswert ist diese Halle allemal. Für Bündsnisgrüne, FBI, DIP und einen Teil der SPD waren die Bedenken allerdings größer als die Argumente für diesen langfristigen finanziellen Kraftakt. Für die Gegner ist eine jährliche Haushaltsbelastung vor rund zwei Mio. Euro über 20 Jahre für dieses »Zukunftsobjekt« nicht einfach nur ein Pappenstiel So mochte Kornelia Welz von der SPD dem Bau nicht zustimmen, solange für die Schwächsten der Gesellschaft - die Kinder und Alten - selbst die geringsten Haushaltsmittel gestrichen würden. Die anderen Gegenstimmen transportierten den Bau der Halle vorrangig in den Bereich der Unwägbarkeiten und der unabsehbaren Kosten. So stellte Brigitte Tretow-Hardt von den Bündnisgrünen schlicht und einfach in Frage, ob die Stadt sich diese Halle leisten könne - bei allem Anerkennen für die unstrittige Bereicherung und allem Interesse, Wincor World in Paderborn zu halten. Schlimm sei allerdings, dass die Stadt die enorme Investition auch noch alleine tragen müsse, schob sie den »schwarzen Peter für Versäumnisse« Bürgermeister Paus in die Schuhe. Es sei ein Armutszeugnis, dass es aus der heimischen Wirtschaft »Null-Beteiligung« gebe. Jetzt mit der Namensvermarktung zu protzen, sei schon ein Witz. Das sei nun wirklich kein besonderes Kunststück. (Einer Tischvorlage im Rat war zu entnehmen, dass der Vorsitzende des Vorstandes von Wincor Nixdorf Karl-Heinz Stiller »gerne bereit sei, zu einer einvernehmlichen finanziellen Lösung zwischen Stadt und Wincor Nixdorf bezüglich der Namensfindung der neuen Halle zu kommen.« Auch FBI befürwortet grundsätzlich eine Halle. Aber nicht am Standort Schützenplatz. Vor allem die Stellplatzfrage sei hier nicht geklärt. Die Mehrheit sieht in der Halle allerdings eine herausragende Investition in die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Paderborn.
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