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Menschen in unserer Stadt
Lars Matera
Hausmeister

Wer beim Stichwort Hausmeister an einen älteren Herrn im grauen Kittel denkt, der wird Lars Matera in der Schülerschar des Spenger Schulzentrums nicht ausmachen können. In Jeans und Sweatshirt fällt der 31-Jährige zwischen den Jugendlichen kaum auf. Sei eineinhalb Jahren ist der gelernte Industriemechaniker Hausmeister am Schulzentrum - und Mädchen für alles. Wenn eine achte Klasse die Tür zur Umkleidekabine demoliert oder in der Charlottenburg die Alarmanlage spinnt, führt der Weg zuerst ins Hausmeisterbüro in der Gesamtschule.
Und gerade das ist es, was für Lars Matera seine Arbeit ausmacht: Jeder Tag bringt neue Herausforderungen, von Rohrbrüchen, Stromausfällen und kaputten Sportgeräten bis zum Streit, der geschlichtet werden will. 32 000 Quadratmeter Fläche, auf der sich 1400 Schüler austoben, muss er im Auge behalten. Da hilft nur eines: »Ruhe bewahren«, ist das Motto des sympathischen Lenzinghausers.
Zum Hausmeisterposten kam er, als bei PVG Stellen abgebaut wurden und er am Schulzentrum in die Fußstapfen von Kurt Holzapfel trat. »Er hat mir eine gute Vorlage gegeben«, gibt Lars Matera zu. Aber er ist fest entschlossen, ebenso beliebt zu werden wie sein Vorgänger. »Er hatte ja ÝnurÜ 25 Jahre Zeit, ich habe ja noch 35 Jahre«, scherzt er.
Wer Ruhe bewahren kann, wenn Dutzende von Kindern um ihn herumtoben, der kann das auch im Ernstfall. Das stellt Lars Matera in seiner Freizeit immer wieder unter Beweis: als stellvertretender Löschzugführer des Löschzugs Lenzinghausen. Mit zwölf Jahren kam er zur damaligen Jugendfeuerwehr Lenzinghausen, wechselte mit 17 Jahren in den aktiven Dienst.
Das Interesse an der Technik und der Umgang mit Menschen, denen man in Gefahrensituationen helfen kann, halten ihn bei der Stange, auch wenn die Einsätze manchmal belasten: »Das schlimmste sind Verkehrsunfälle«, berichtet er. Ins Gedächtnis eingebrannt hat sich ihm ein Unfall vor sechs Jahren, bei dem eine junge Frau ums Leben kam. In solchen Fällen suchen die Feuerwehrleute Hilfe beim Notfallseelsorger, um abschalten zu können. Lars Matera helfen dabei zusätzlich Spaziergänge mit seinem Hund, Labradormischling Ben. Julia Lüttmann

Artikel vom 11.03.2005