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Verbundausbildung schafft Zukunftschancen

Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford und heimische Betriebe arbeiten zusammen

Herford/Kirchlengern (KaWe). »Ohne die Wirtschaftsinitiative des Kreises Herford hätten wir wahrscheinlich keinen Ausbildungsplatz«, sagt Thorsten Schumann, der gemeinsam mit vier anderen Lehrlingen eine Verbundausbildung als Anlagemechaniker Sanitär-Heizung-Klima (SHK) absolviert. Der junge Mann macht seine Lehre gleichzeitig bei den Stadtwerken Herford und im Betrieb Hollmann in Kirchlengern.
Für die Lehrlinge ergibt sich zudem die Chance, später übernommen zu werden. Möglich wurde dies durch das Zusammenwirken der Partner: mittelständische und kleinere Unternehmen aus dem Raum Herford, die Stadtwerke Herford und die Wirtschaftsinitiative. Durch diesen Verbund reduzieren sich die Ausbildungskosten für die einzelnen Betriebe. »Es ist möglich, dass sich mehrere Unternehmen einen Auszubildenden teilen, wie das zum Beispiel die Handwerksbetriebe mit den Stadtwerken bei den den SHK-Anlagemechanikern machen«, erklärte Marc Schmidt, Ausbildungsleiter Stadtwerke. Auch formell wird es für die einzelnen Handwerksbetriebe einfacher, denn die Wirtschaftsinitiative kümmert sich von den Bewerbungen bis hin zur Prüfungsanmeldungen um die bürokratische Seite der Ausbildung.
»Im Bereich des SHK-Anlagemechanikers konnten im ersten Jahr der Initiative vier junge Menschen mit einer Lehrstelle ÝversorgtÜ werden, bei den Energieanlage-Elektronikern waren es zwei«, zieht Schmidt eine positive Bilanz. Für das kommende Lehrjahr sind wieder drei Ausbildungsplätze in Kooperation mit den Stadtwerken ausgeschrieben.
»Durch den Verbund steigt auch die Qualität der Ausbildung. Das macht die späteren Gesellen attraktiver für den allgemeinen Arbeitsmarkt«, betont Jürgen Schultze, Obermeister der SHK-Innung.
Die Lehrlinge lernen nicht nur unternehmenspezifische Tätigkeiten, sondern üben wichtige Arbeitsschritte gleich in zwei oder mehreren Betrieben. »Überbetriebliche Schulungen wie im Ausbildungszentrum Metall in Kirchlengern sorgen dafür, dass die Auszubildenden alle berufsrelevanten Fähigkeiten erwerben«, sagt Paul-Gerhard Tiemann, Lehrlingswart der SHK-Innung. Zwölf Wochen sind die Jugendlichen im Ausbildungszentrum und lernen dort Schweißen, Blecharbeiten und andere Techniken. »Im Ausbildungszentrum kann man genauer arbeiten, denn dort herrscht kein Druck, wie er auf der Baustelle alltäglich ist«, weiß Hans-Dieter Metzler, Koordinator im Ausbildungszentrum. »Ich hoffe auch, dass ich so bessere Chancen habe, übernommen zu werden, da ich meine Ausbildung bei gleich zwei Partnern, Stadtwerke Herford und Firma Besch, absolviere«, erklärt Max Reiter, der ebenfalls im Verbund ausgebildet wird.

Artikel vom 16.03.2005