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Fortbildungsprogramme entwickeln

Kreisgeschäftsführer Martin Schmidt hält Referat zur Krankenversicherung

Rahden (WB). Wie der Vorsitzende des Kreisverbandes Lübbecke im Sozialverband Deutschland, Horst Brinkmann aus Rahden, anlässlich der Arbeitstagung in Gehlenbeck den Delegierten mitteilte, laufen die Bemühungen um eine Verselbstständigung des Landesverbandes NRW weiter, damit dieses Vorhaben bis zur Landesverbandstagung 2007 Realität werden könne.

Die Verselbstständigung sei notwendig, um auf Landesebene Verhandlungen zwecks Fusion mit dem VDK-Landesverband und Bildung eines neuen gemeinsamen Landesverbandes aufnehmen zu können.
Weiter strebe man vom Kreisverband aus an, Fortbildungsprogramme für die haupt- und nebenamtliche Vereinsarbeit zu entwickeln und sie den Vorstandsgremien zwecks Teilnahme zu empfehlen. Auch bestehe die Möglichkeit, über die Kreisgeschäftsstelle bestimmte kulturelle Veranstaltungen und Reisen zu organisieren. Mit einigen Veranstaltern wären entsprechende Kooperationsverträge abgeschlossen worden.
Im weiteren Verlauf der Arbeitstagung hielt Kreisgeschäftsführer Martin Schmidt ein umfangreiches Referat zum Thema: »Zukunft des gesetzlichen Krankenversicherungssystems«. Dabei setzte er sich mit den verschiedenen von den Parteien vertretenen und auch konkurrierenden Modellen auseinander, denen nach seiner Auffassung eins gemeinsam sei, dass zur Finanzierung der Gesundheitskosten zum Teil auf Steuermittel zurückgegriffen und somit eine teilweise Abkopplung der Beitragslast vom Faktor Arbeit erreicht werden solle.
Während das Bürgerversicherungsmodell mittelfristig auf eine weitgehende »Einheitsversicherung« hinauslaufen werde, solle im Gesundheitsprämienmodell die bisherige Dreiteilung erhalten bleiben. Durch den Anspruch auf die steuerfinanzierte Gesundheitsversorgung von Kindern bestehe jedoch die Gefahr, dass noch mehr »Besserverdienende« und Selbstständige den Weg in die private Krankenversorgung wählen, da die Prämienbelastung für Kinder entfalle. Schmidt erläuterte den Delegierten eingehend die drei Absicherungsmodelle des deutschen Krankenversicherungssystems gegen das Risiko Krankheit, die sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden.
Während es bisher gelungen sei, durch Eingriffe in den Leistungskatalog das System effektiver zu gestalten, bestehe offensichtlich nunmehr quer durch nahezu alle politischen Parteien Einigkeit darüber, dass zukünftig die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesen nur durch erhebliche Eingriffe in das bestehende System erhalten werden könne.
Vom Sozialverband aus sei es die Aufgabe, die weitere Entwicklung auf dem Krankenversicherungssektor sorgfältig zu bobachten und im gegebenen Falle eindeutig dazu Stellung zu nehmen, so wie dies in der Vergangenheit schon wiederholt geschehen sei.
Die Entwicklungen ließen aber auch die Problematik erkennen, die in der kommenden Zeit mit der Lösung der Gesundheitsfrage noch zu bewältigen sind.

Artikel vom 11.03.2005