11.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Beispielhafter persönlicher Einsatz

Nachruf für den ehemaligen Chefarzt Dr. Martin Bünnige


Rahden (WB). Am 6. März ist im Alter von 77 Jahren der ehemalige Chefarzt des Rahdener Krankenhauses, Dr. Martin Bünnige, nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Der in Rahden und Umgebung bestens bekannte Arzt leitete die Chirurgische Abteilung im Rahdener Krankenhaus von 1965 bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1992. Dr. Bünnige wurde 1927 in Elbeu bei Magdeburg geboren. Dort absolvierte er 1947 das Abitur. Dr. Bünnige studierte in Rostock und Greifswald zunächst Naturwissenschaften, später dann in Berlin Medizin. Dort legte er 1954 sein Staatsexamen ab. Seine Weiterbildung zum Chirurgen absolvierte er in Berlin im Krankenhaus Moabit. Schließlich kam Dr. Bünnige am 1. Januar 1964 als Oberarzt der Chirurgischen Abteilung an das damalige Amtskrankenhaus in Rahden und arbeitete dort ein Jahr gemeinsam mit dem damaligen Chefarzt Dr. Huchzermeyer. Nachdem dieser im Jahr 1965 verstarb wurde Dr. Bünnige die Leitung der Chirurgischen Abteilung übertragen.
Mit schier unerschöpflichem persönlichen Einsatz nahm er seine Aufgabe 24 Stunden am Tag wahr. Tag und Nacht war er im Operationssaal, auf der Station, in der Ambulanz und mit beispielhaftem Einsatz auch bei schweren Verkehrsunfällen an der Unfallstelle tätig. Unter anderem baute er gemeinsam mit der Rettungswache Rose ein zur damaligen Zeit außerordentlich modernes Notarzt-Rettungssystem im Nordkreis auf. Ständig war er per Telefon oder per Funk zu erreichen und traf im so genannten Rendezvous-System zeitnah mit dem Krankentransportwagen an der Unfallstelle ein, um hier ärztliche Hilfe zu leisten, bisweilen sogar lebensrettende Maßnahmen unmittelbar an der Unfallstelle zu beginnen.
Hervorzuheben ist auch das unermüdliche Engagement Dr. Bünniges für die Erweiterungs- und Modernisierungsbauten des Rahdener Krankenhauses. Hierdurch sicherte Dr. Bünnige auch in kritischen Phasen den Fortbestand des Krankenhauses und die ortsnahe Versorgung der Rahdener Bürger. Kraft und Entspannung fand der passionierte Jäger Martin Bünnige in seinem Jagdrevier am Stemweder Berg sowie in seinem Biotop in Oppenwehe. Von hier aus bestand eine enge und freundschaftliche Verbindung zu den Tielger Schützen.
Nachdem Dr. Martin Bünnige 1992 in den Ruhestand trat, widmete er sich nicht nur seiner Familie, sondern auch mit großem Engagement seiner Passion für Jagd, Forst und Wald. Aber auch der Kontakt zu seinen ehemaligen Mitarbeitern wurde von ihm eifrig gepflegt.
Wir behalten Dr. Bünnige in Erinnerung als einen nimmermüden Arzt, der mit außerordentlich großem Engagement seiner Berufung folgte. Er war niemals ein Freund großer Worte. Er trat immer bescheiden auf und war ein Freund der einfachen Menschen mit einem großen Herz für Kinder. Großen Respekt zollte er den im Krankenhaus mit ihm tätigen Krankenpflegern und Krankenschwestern. Er hatte die Gabe, seine Freude an der Arbeit auch auf seine Mitarbeiter zu übertragen. Viele Menschen in Rahden und Umgebung denken mit Sympathie und Dankbarkeit an den Chefarzt Dr. Bünnige zurück und werden ihm ein ehrenvolles Andenken bewahren.

Artikel vom 11.03.2005