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Duell der Seriensieger

SCP vor dem Schlager in Osnabrück: Spork spielt

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Das Tempo vorgeben und nicht reagieren, sondern agieren - selbstbewusst und mit ganz breiter Brust geht Fußball-Regionalligist SC Paderborn 07 am Samstag (Anstoß: 14 Uhr, osnatel-Arena) ins Spitzenspiel beim VfL Osnabrück. Trainer Pavel Dotchev erwartet ein »hochbrisantes Drittligaspiel« und hofft auf den nächsten Dreier: »Wir werden auf Sieg spielen.«

Mit kühlem Kopf, aber heißem Herzen - so will Dotchev die »Bremer Brücke« in Osnabrück einnehmen, wenn der Dritte den Zweiten zum Duell der Seriensieger erwartet. Die Vorzeichen für den Schlager sind absolut hitverdächtig. Beide Mannschaften sind seit elf Spieltagen ungeschlagen, beide wollen in die 2. Liga aufsteigen - doch am Samstag lastet der größere Druck ganz eindeutig auf den Hausherren. »Abgesehen von der sportlichen Brisanz kann dieses Spiel auch psychologisch ganz wichtig werden«, glaubt der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk und spricht damit die Tabellenkonstellation an. Gewinnt der SCP, würde der Vorsprung auf den VfL auf stolze elf Punkte anwachsen. Auch wenn noch 13 Spieltage folgen - das würde den Aufstiegsambitionen der Niedersachsen einen erheblichen Dämpfer versetzen.
Personell wird es beim SC Paderborn keine Überraschungen geben. Der zuletzt gesperrte Guido Spork kommt für Sebastian Schachten (ohnehin krank) in die Mannschaft, in der Innenverteidigung wird wohl erneut Bernd Eigner neben Miodrag Latinovic spielen. Zum einen hat Eigner seine Aufgabe am Samstag gegen die Kölner Amateure (3:1) souverän erfüllt, zum anderen absolvierte Stammkraft Markus Bollmann (Achillessehnenreizung) bis Mittwoch nur ein leichtes Lauftraining. »Wir haben schwere Wochen vor uns, deshalb wird Bolle nur spielen, wenn er zu 100 Prozent gesund ist«, wird Dotchev kein Risiko eingehen.
Bis auf die Dauerverletzten René Müller (Reha), Georgi Donkov (vielleicht gegen Hamburger SV/A. wieder auf der Bank) und Alessandro Da Silva (Rückschlag, begann zu früh mit dem Lauftraining) kann Dotchev seine Bestbesetzung aufbieten, wird an seiner erfolgreichen Taktik aber weiter festhalten. Das heißt, auch in der »osnatel-Arena« wird Alexander Löbe einzige echte Spitze spielen, unterstützt über die Außenbahnen von Daniel Cartus und Benjamin Schüßler. Für Neuzugang Radovan Vujanovic (Austria Wien) bleibt erneut nur ein Platz auf der Bank. »Es liegt nicht an Radovans Qualität, sondern er ist ein Opfer des Systems«, begründet Dotchev die Personalie, suchte in dieser Woche aber das Gespräch mit dem Serben. »Er akzeptiert meine Entscheidung«, sagt der Coach zum nicht anders zu erwartenden Ergebnis der Unterredung.
Von einer »Vorentscheidung im Aufstiegskampf« will Dotchev, trotz aller Brisanz, nicht sprechen, redet lieber über den »richtungsweisenden Monat März« (sechs Meisterschaftsspiele) und will nur von »Spiel zu Spiel« schauen.
Dass dieses Gipfeltreffen dennoch ein ganz besonderer Punktekampf für die Paderborner ist, verdeutlicht diese Tatsache: Zum Nachbarschaftsduell in Niedersachsen reist der SCP einen Tag früher an und bezieht am Freitagabend Quartier in Bramsche. Volle Konzentration auf ein eben doch ganz entscheidendes Spiel.

Artikel vom 11.03.2005