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Billiger als Handwerker

Ärzte unter Druck


Zu dem Bericht »Strafgelder gegen Ärzte«
Es ist erfreulich, das Sie die sonst eher totgeschwiegenen Verfahren gegen Ärzte einmal aufgegriffen haben.
Es sind ja nicht die Wochenarbeitszeiten von 50 bis 60 Stunden, nicht die Honorare unter Handwerkersätzen, nicht die unbezahlten Nachtdienste, auch weniger die ständige Ärzteschelte als vielmehr solche, in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Probleme unseres Kassenarztdaseins, die nicht nur eine ganze Generation von niedergelassenen Ärzten frustriert haben, sondern auch den Nachwuchs verscheuchen. Man stelle sich einmal vor: Bei jeder Unterschrift unter ein Rezept muss der Arzt überlegen, ob ihn gerade dieses später in die Strafzone bringt. Von Freiberuflichkeit keine Spur, die letzten Bundesregierungen haben uns Ärzte fest an die Kandare genommen.
Übrigens wurde die Krankenversicherungskarte vor vielen Jahren auch deshalb geschaffen, damit die nun maschinenlesbaren Rezepte schnell ausgewertet werden können und die Kassen den Kassenärzten alle Verordnungsdaten »zeitnah« zur Verfügung stellen. Das haben sie (natürlich) bis heute nicht geschafft.
Bleibt nur noch anzumerken, dass der mittlerweile geläuterte und kaltgestellte Horst Seehofer (CSU) für dieses Gesetz verantwortlich ist. Rot-Grün hat es nur noch weiter verschärft.
DR. MED. HENNING FISCHER32052 Herford

Artikel vom 24.03.2005