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Qualität ist nicht gefragt

Ohne Tacho fahren


Auch dieser Brief gilt dem Bericht »Strafgelder gegen Ärzte verhängt«
Wirtschaftlichkeitsprüfungen bei den Ärzten gibt es nicht erst seit ein paar Jahren, sondern seit Jahrzehnten. Der Arzt wird mit seinen Leistungen und den verschriebenen Medikamenten an einem Durchschnitt gemessen und bei einer Überschreitung gegebenenfalls zu Geldrückzahlungen gezwungen. Über jeder Kassenpraxis schwebt das Damoklesschwert des sogenannten Regresses!
Es geht nur ums Geld. Die ärztliche Qualität steht nicht zur Diskussion. Sittenwidrig ist dabei, dass Arzt oder Ärztin erst mit Verspätungen über Monate und mehrere Quartale erfahren, wie sie mit ihren Leistungen und Verordnungen abgeschnitten haben, und rückwirkend gar nichts mehr ändern können. Man könnte das mit einem Kraftfahrer vergleichen, der ohne Tachometer eine Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten soll!
Infam wird es, wenn Budgeteinschränkungen mit rückwirkendem Beginn verkündet werden. Absurd ist auch, dass bei Epidemien etc. das Budget nicht dem erhöhten Leistungsbedarf angepasst wird. Somit wird die Morbidität (Krankheitshäufigkeit) allein den Ärzten aufgezwungen. Ein einmaliger Vorgang im Versicherungswesen.
DR. MED. ORTWIN HINZE32584 Löhne

Artikel vom 24.03.2005