10.03.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Viele starke Frauen ändern die Gesellschaft

»Lila Salon« zum Internationalen Frauentag: 200 Gäste

Von Remziye Ulas
(Text und Foto)
Paderborn (WV). »Lila-Salon« heißt die Veranstaltung anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März, die in Paderborn inzwischen guter Brauch geworden ist. Ein orientalisches Buffet der Aramäischen Frauengemeinschaft Sande bot den Besucherinnen einen außergewöhnlichen Essgenuss, während satirische Vorträge mit Musik für ein lustiges abwechslungreiches Programm sorgten.

Auch in diesem Jahr organisierte die Gleichstellungsstelle der Stadtverwaltung zusammen mit Paderborner Frauenorganisationen den »Lila-Salon«, der jetzt zum vierten Mal stattfand. Mit 200 Besucherinnen hatten es die motivierten Damen geschafft, den großen Saal in der Kulturwerkstatt zu füllen. Offensichtlich haben sie mit dem »Lila Salon« eine Veranstaltungsform gefunden, der es gelingt, den vielen unterschiedlichen Frauen in der Stadt die Idee des Internationalen Frauentages näher zu bringen. »Frauen L(l)eben vielfältig« lautete das Motto, das die aktuelle Lage der Frauenrechte thematisieren und die Lebendigkeit feministischer Arbeit unterstreichen sollte.
Petra Hensel-Stolz, Leiterin der Paderborner Gleichstellungsstelle, wies in ihrer Begrüßungsrede vor allem auf die Benachteiligung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt hin. »Frauen sind keine Arbeitslosen zweiter Klasse und müssen bei der Bundesagentur für Arbeit, bei den sogenannten ARGEN, den zukünftigen Arbeitsgemeinschaften genauso behandelt werden wie männliche Arbeitslose«, war ihre Forderung.
Auch das aktuelle Thema Gewalt gegen Frauen, ein internationales Phänomen, wurde angesprochen. Hier betonte Hensel-Stolz, dass das gesamte Ausmaß der häuslichen Gewalt, darunter auch die Vergewaltigung in der Ehe, erst seit der Etablierung des Gewaltschutzgesetzes im Jahre 2000 als Straftat offensichtlich geworden sei. Aus diesem Grunde müsse alles unternommen werden, um Frauen zu schützen und gewalttätige Männer zu ächten und strafrechtlich zu verfolgen. »Insbesondere Männer müssen ihren Geschlechtsgenossen zu verstehen geben, dass Gewalt gegen Frauen nicht tolerabel ist«, so Hensel-Stolz.
Nach der Rede stand die Bühne der Künstlergruppe »LiteraMusico« offen. Während Autorin und Schauspielerin Jule Vollmer, Gründerin von »LiteraMusico« Satiren über die Stärke der Frauen vortrug, begleitete Cornelia Brommer mit ihrer Gitarre und ausdrucksstarken Stimme. Das Duo richtete seine Satiren auf männliche und weibliche Klischees und bot dem Publikum Unterhaltung auf hohem Niveau.

Artikel vom 10.03.2005