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Verler Angelo Vier: Nie mehr Fußball?

Schulter-Operation beim Kölner Spezialisten Schäferhoff: »Ich will noch zwei Jahre spielen«

Verl (cas). Wenn am Sonntag für den SC Verl (hoffentlich) die Rückrunde mit dem Derby in Lippstadt beginnt, wird ein Spieler nicht mehr im Oberliga-Kader sein: Stürmer Angelo Vier.

»Schade, die Saison ist für mich jetzt schon gelaufen«, bedauert der Ex-Profi, der sich nun am 18. März einem chirurgischen Eingriff beim Kölner Spezialisten Dr. Schäferhoff unterzieht. Bereits seit Jahren plagen Vier sporadisch Schmerzen in der linken Schulter, die er zeitweise mit Schmerztabletten zu lindern versuchte.
Doch seit einigen Tagen geht gar nichts mehr: Nach einem Sturz im Training kugelte die lädierte Schulter, die ihm schon in der Hinrunde einigen Kummer bereitet hatte, wieder aus. Zeitweise konnte der Routinier den Arm kaum bewegen, hatte auch nur noch wenig Gefühl in den Fingern: »Die sind mir sozusagen eingeschlafen.« Ein kleines Drama.
Vor einer Woche ließ sich dann der Verler einen Termin bei seinem Kölner »Doc« geben. Die Kernspintomographie bestätigte Schäferhoffs Befürchtungen; Kalkablagerungen und Kapseleinrisse im Schulterbereich könnten gar zu einer Dauerathrose führen.
»Angelo, wir kommen um eine Operation nicht mehr herum«, teilte der Sportmediziner dem Pechvogel aus Ostwestfalen mit, der vor der zweiten schweren OP in seiner Laufbahn steht. Auch bei der ersten - ein gerissenes Kreuzband - war Dr. Schäferhoff der behandelnde Arzt. Der Kölner hatte ebenso den früheren Verler Torjäger Tino Milde erfolgreich operiert.
Insider des SC Verl befürchten nun sogar das vorzeitige Ende von Viers Karriere. Die will er zwar an der Poststraße auch abschließen, aber nicht jetzt schon. »Zwei Jahre möchte ich noch Fußball spielen. Gerade deshalb lege ich mich ja auf den OP-Tisch«, erklärt Angelo, der in wenigen Wochen seinen 33. Geburtstag feiert. Sein Vertrag läuft im Juni aus - man darf gespannt sein, ob die Offiziellen des Vereins den Kontrakt verlängern werden. »Das ist im Moment überhaupt kein Thema für mich. Ich muss erst wieder richtig gesund werden, dann sehen wir weiter«, sagt Vier.
Im Dezember 2003 kam Angelo vom damaligen Zweitligisten VfL Osnabrück an die Poststraße - trotz seiner Tore blieb dem SCV der Wiederaufstieg in die Regionalliga vergönnt. Die laufende Saison stand für den kopfballstarken Offensivmann von Anfang an unter keinem glücklichen Stern. Neben Verletzungen kam es auch zu atmosphärischen Störungen mit Ex-Teamchef Reinhard Schröter.
Wie auch immer: Viers Ausfall dürfte vor allem sein Sturmpartner Ulf Raschke bedauern - beide harmonierten zuletzt im Angriff immer besser. Heute Abend, beim Testspiel in Hamm gegen den gastgebenden Verbandsligisten Spvg., beginnt die »vierlose« Zeit: Ab sofort ist Publikumsliebling Ulf mehr denn je gefordert.

Artikel vom 09.03.2005