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Dauerlauf für jugendliche
Slumbewohner in Manila

Lehrer berichtet über Entwicklungsprojekt


Rheda-Wiedenbrück (WB). Sie liefen so lange sie konnten, um die Zukunftschancen ihrer Altersgenossen im fernen Manila zu verbessern: Rund 17 000 Euro - Gelder von Sponsoren - errannten Schüler des Ratsgymnasiums in den Jahren 1999 und 2000 bei zwei Wohltätigkeitsläufen. Das Geld ging an Albert Lehmenkühler, zu dieser Zeit Erdkunde- und Sportlehrer an der Deutschen Schule in der phillipinischen Hauptstadt. Nach sechs Jahren von seinem Auslandseinsatz an die alte Schule zurückgekehrt, berichtete Lehmenkühler jetzt den Förderern und Freunden des Ratsgymnasiums in Wort und Bild über seine Arbeit und die segensreiche Wirkung der Sponsorengelder.
Der von den Ratsgymnasiasten erlaufene Betrag war in ein Schweizer Hilfsprojekt für jugendliche Slumbewohner geflossen. Von dem Geld wurde eine Auto-Reparaturwerkstatt eingerichtet. Lehmenkühler: »Eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf Phillipinisch. Die Jugendlichen konstruieren unter Anleitung ein Sammeltaxi. Sie kommen damit runter von der Straße, eignen sich technische Kenntnisse und Fertigkeiten an und schaffen sich mit dem Taxi eine Erwerbsquelle. Obendrein erwerben sie einen Führerschein, was ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt von Manila um die Hälfte verbessert.«
Der Dia-Vortrag des Pädagogen stand am Ende der Jahreshauptversammlung des Ratsgymnasium-Fördervereins. Vorsitzender Dr. Heiner Wortmann hatte zuvor über die Arbeit der vergangenen zwölf Monate berichtet. Danach hatte der Verein die Arbeit der Schule mit insgesamt 7 275 Euro finanziell unterstützt. Das Geld war unter anderem in Anschaffungen (Tischtennisplatten, Bücher, Schulbänke und vieles mehr), Kursangebote wie die Kanu- und Tanz-AG oder pädagogische Projekte wie ein Theaterstück zur Suchtprävention geflossen. Auch im laufenden Jahr will der 397 Mitglieder (Vorjahr: 383) zählende Verein die Arbeit der Schule auf diese Weise begleiten und fördern. Größtes Einzelprojekt ist die finanzielle Unterstützung des geplanten Medienzentrums. Dafür will der Verein 2000 Euro zur Verfügung stellen.

Artikel vom 11.03.2005