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»Es gibt da noch so viel zu tun«

Heiteres und Nachdenkliches zum Internationalen Frauentag


Lübbecke (ft). »Clownin« Louisa sorgte gestern Morgen als Überraschungsgast für ausgelassene Stimmung im Alten Amtsgericht, wo sich rund 50 Frauen, unter ihnen Bürgermeisterin Susanne Lindemann, zum gemeinsamen Frühstück anlässlich des Internationalen Frauentages trafen. Gleichzeitig wurde die Ausstellung »Frauenbilder« von Friedgund Lapp offiziell eröffnet. Außerdem konnten verschiedene Beratungsangebote der AWO und der Bundesanstalt für Arbeit sowie eine Kinderbetreuung in Anspruch genommen werden.
Erfreut waren die Organisatoren über das große Interesse von Besucherinnen unterschiedlichen Alters und Herkunft. Frauen aus Syrien und Ruanda brachten überraschend landestypisches Gebäck mit. Als besonderer Höhepunkt trat »Clownin« Louisa (Elaisa Schulz aus Bielefeld) mit einem überdimensional großen »Venusspiegel« auf. Selbstbewusst, spontan und humorvoll würdigte sie Frauen und ihre Arbeit. Dabei bezog sie ihr Publikum immer aktiv mit ein: Selbstgebastelte »Venusspiegel« in lila wurden symbolisch an die Anwesenden verteilt und von diesen stolz präsentiert.
Zu einem Rap gaben die Frauen der »Clownin« durch Hintergrundgeräusche den Rhythmus vor. Abschließend ging Louisa mit ihrem Bauchladen zu den einzelnen Tischen und verteilte Lose mit immateriellen Preisen, wie zum Beispiel »einmal Frohsinn«, an die begeisterten Zuschauerinnen.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lübbecke, Angelika Lüters, machte aber auch auf die Schattenseiten des »Frau-Seins« aufmerksam. Sie zeigte sich tief betroffen über die weltweite Verletzung von Frauenrechten. Kürzlich seien Frauen in der Türkei geschlagen worden, weil sie den Weltfrauentag begehen wollten. Andere würden ermordet, weil sie sich weigerten, mit dem ihnen »zugeteilten« Mann zusammenzuleben. Außerdem würden auch heute noch Mädchen in Deutschland beschnitten, so die Gleichstellungsbeauftragte. »Es gibt da noch so viel zu tun«, resümierte sie mit Blick auf die Zukunft und den Kampf für mehr Frauenrechte.

Artikel vom 09.03.2005