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Blasorchester
zeigte wieder
seine Qualität

Fritz Kaiser spielte zum 47. Mal mit

Schnathorst (ah). Wer von den etwa 600 Gästen beim 47. Festkonzert des Schnathorster Blasorchester gedacht hatte, die Musik des Orchesters sei so ausgefeilt, dass es keine Steigerungsmöglichkeit mehr gäbe, der irrte sich. Am Sonntagnachmittag sorgten die talentierten Musiker nicht nur mit einem anspruchsvollen Musikprogramm für Überraschungen, auch mit Moderatorin Anke Steinhauer hatten die Schnathorster einen guten Griff getan.

Die Zuschauer hatten sichtlich Spaß an ihrer flotten und kompetenten Moderation, die sie mit musikalischem Hintergrundwissen darbot. Zuvor hatte Bärbel Petring, die erste Vorsitzende, die zahlreichen Besucher, unter anderem Bürgermeister Wilhelm Henke mit seiner Ehefrau Marlies und Vertreter des Rates, mit den Worten begrüßt: »Wir wünschen uns, dass Sie genau so viel Spaß an den Musikstücken haben wie wir, und dass wir sie dann fröhlich gelaunt am Ende des Konzertes nach Hause entlassen dürfen.«
Sogleich wurden die Zuhörer, die auch gespannt auf den neuen Dirigenten des Orchesters, Christian Wöbking, waren, in die facettenreiche Welt der Blasmusik entführt. Peter Tiessen, der bisherige Dirigent, hat sich beruflich verändert und schied aus diesem Grund aus. Christian Wöbking zeigte während des Konzertes eine beeindruckende Leistung. Immer souverän, mal sich selbst zurücknehmend, mal mit großer Gestik, wie es das jeweilige Musikstück erforderte, war er ganz Meister seines Metiers. Mit dem anspruchsvollen Programm, das Werke der Klassik (unter anderem Wagners »Lohengrin«, Vorspiel zum dritten Akt, »Nimrod« aus den »Enigma-Variationen« von Edward Elgar, »Mars« aus Gustav Holsts »Planeten« oder »Toccata und Fuge« von Johann Sebastian Bach) ebenso umfasste wie moderne populäre Stücke (»Mission Impossible« von Lalo Schifrin, oder »Les Humphries in Concert«) zeigte sich wieder einmal, dass die Tradition des Schnathorster Blasorchesters eine lebendige ist.
Für jeden Blasmusik-Liebhaber war etwas dabei, natürlich auch hervorragend präsentierte Märsche. Mit »Unter Admiralsflagge« von Julius Fucik zeigte sich das Blasorchester »seemännisch« und die beliebten Märsche »Caribbean Variation« von Jacob de Haan und »Trumpet Blues and Cantabile« riefen begeisterte Zuschauerreaktionen hervor. Wer Stammgast beim Schnathorster Orchester ist, weiß aber auch, dass sie immer eine Überraschung für ihr Publikum parat haben. Das war am Sonntag eine große Gruppe von Jungbläsern. Mit den Titeln »Mt. Rainier Marsch«, »Sugar Creek Saga« und als Zugabe »Tromba Tango« von Francis Clifford spielten sie sich unter der Leitung ihrer Dirigenten Uwe Kolbus und Frank Kröger in die Gunst des Publikums. Diese Gruppe von über 20 Musikern der Jugendmusikschule wurde am Sonntag verstärkt durch ein Mindener Ensemble von Jungbläsern Beide Gruppen zusammen zeigten hervorragende musikalische Leistungen.
Anke Steinhauer hatte zu Beginn nicht zu viel versprochen mit den Worten: »Die Zuschauer wissen, dass sich jedes Jahr am ersten Sonntag im März der Weg hierher lohnt, sie werden begeistert nach Hause gehen.« Bärbel Petring bedankte sich im Anschluss bei Christian Wöbking, der mit viel Geduld, ein bisschen Strenge und sehr viel Freude die Proben leite. Ihr Dank galt unter anderen den Solisten Kröger und Kolbus: »Bei dieser Nachwuchsarbeit ist die Zukunft des Orchesters gesichert.«

Artikel vom 09.03.2005