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Landwirte in den Startlöchern

Junge Getreidepflanzen waren von der Schneedecke bestens geschützt

Von Jürgen Vahle (Text und Foto)
Warburg (WB). Die Landwirte im Altkreis Warburg stehen in den Startlöchern. Nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn Anfang März warten sie jetzt darauf, dass Eis und Schnee endlich von den Feldern verschwinden und die Feldarbeit beginnen kann.

»Im Märzen der Bauer die Rößlein anspannt«, heißt es in einem alten Volkslied. Bislang konnten die Landwirte der Region im Monat März auf ihren Äckern allerdings noch nicht viel bestellen. Nachdem zunächst bis Anfang Februar das milde Wetter für ein ununterbrochenes Wachstum vor allem der Getreidesaat gesorgt hatte, ist seit Mitte Februar ein Wachstumsstopp eingetreten. Eis und Schnee haben für eine so genannte Vegetationsruhe gesorgt, berichtet der Landwirtschaftliche Kreisverband Höxter-Warburg.
»Bislang ist der lange Winter aber noch nicht besorgniserregend«, erläutert Landwirt Elmar Sagel (30), der seinen Hof an der Desenbergstraße hat und Ländereien an dem Vulkankegel bestellt. Im Gegenteil: Die dichte Schneedecke hätte den jungen Getreidepflanzen sogar geholfen, erläutert Werner Menne, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes: »Schnee wirkt wie eine Isolierschicht!« Unter ihm sei der Vegetationspunkt, also der Teil der Pflanze, in dem das junge Gewebe wächst, vor den niedrigen Temperaturen von zuletzt mehr als minus zehn Grad Celsius geschützt.
»Auch wenn oftmals äußere Blätter absterben und sich einige Triebe zurückbilden, überlebt die junge Pflanze insgesamt und treibt bei wärmerer Witterung wieder neu aus«, erläutert Menne.
Kritisch werde es erst, wenn sich der Winter noch bis Ende des Monats ausdehnt, berichtet der staatlich geprüfte Landwirt Elmar Sagel. Doch die Bauern der Region gehen ebenso wie die Meteorologen davon aus, dass der Frühling spätestens in der kommenden Woche Einzug halten wird.
»Obwohl die Feldarbeit später beginnt als sonst, haben wir wegen des Wachstumsstillstandes der Pflanzen bisher noch nichts versäumt - die Saaten hatten bisher gar keinen Nährstoffbedarf«, erklärt Werner Menne.
Dieser Bedarf tritt jedoch bei wärmeren Temperaturen ein - und spätestens dann müssen die Landwirte mit ihren Traktoren auf die Felder, um Dünger auszubringen. Außerdem wird es dann Zeit, das Sommergetreide auszusäen. Ohnehin keine Gefahr besteht durch den verspäteten Beginn der Feldarbeit für die Rüben. Sie werden erst Ende des Monats bestellt.

Artikel vom 09.03.2005