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»Lebensspur« führt in die Südsee

WESTFALEN-BLATT-Serie »Isselhorster Geschichte(n)«: Bücher höchster Exklusivität

Von Marco Purkhart
Gütersloh-Isselhorst (WB). »Isselhorster Geschichte(n)« schreibt einzig und allein das WESTFALEN-BLATT - was aber nicht ausschließt, dass Isselhorster Geschichten schreiben. Frauke Scheidemann zum Beispiel erstellt liebevoll für jeden interessierten Menschen ein ganz individuelles Werk: ein stilechtes Buch über die eigene Lebensgeschichte. Exklusiver und einzigartiger geht's kaum.

Die Idee ist nicht neu. Das muss auch die 40-jährige Isselhorsterin zugeben. Doch der Unterschied zu anderen Angeboten: »Während man ein solches Buch normalerweise erst ab 8000 Euro bekommt, können unsere Kunden bereits zu einem Viertel des Preises etwas Ordentliches in der Hand halten.«
Die breite Gestaltungspalette erstreckt sich vom modernen Softpaper über traditionelle Bücher mit festem Einband bis hin zu gesprochenen Hörbüchern. Da auch Farbe und Format völlig frei wählbar sind, ist für jeden Geschmack etwas dabei - und für jeden Geldbeutel. Denn auf großen Profit ist Frauke Scheidemann nicht aus. »Kostendeckend sollte die Produktion schon sein, aber das Bücherschreiben ist auch ein Stück weit eine persönliche Passion von mir und meinem lieben Kollegen Peter Hauking.«
Hauking ist vielen Isselhorstern als örtlicher Volksbank-Mitarbeiter bekannt und überzeugte nach dem Tod seiner Mutter seine Bankkundin Frauke Scheidemann davon, Lebensgeschichten zu schreiben. »Peter bereute es damals sehr, dass so etwas von seiner Mutter nicht mehr möglich sein wird.« Deshalb gründete die Geschäftsführerin der Gütersloher Kommunikationsagentur »Textkultur« im Jahr 2003 die Lebensspur GmbH & Co KG, die sich ausschließlich mit autobiografischen Arbeiten befasst. Scheidemann: »Peter Hauking und eine Mitarbeiterin führen in Interviewform die Recherchen durch, und ich setze sie dann redaktionell um.« In dieser Doppelfunktion kommt die alleinerziehende, vierfache Mutter natürlich gehörig ins Schwitzen. »Ich müsste die Lebensspur-Geschichte nicht durchziehen, zumal sie keinen Gewinn abwirft Aber es macht mir einfach zu viel Spaß.« Vor allem, wenn Anfragen aus Hamburg oder Frankfurt ins Haus flattern, »obwohl wir nicht mal viel Werbung gemacht haben«.
Der Knüller aber: Derzeit liegt eine Anfrage von den Tonga Islands aus vor. Eine Frau, die ein Hotel auf dem Eiland nahe der Fidschi-Inseln besitzt, möchte Frauke Scheidemann zu gerne für ihre Autobiografie für sich gewinnen. Der »Haken« ist nur, dass sie nicht bar bezahlen will - sondern per Einladung zum Urlaub. Eine willkommene Abwechslung zur Isselhorster Residenz im heimischen Bokemühlenfeld. Und vielleicht springt beim Abstecher ins Paradies für Scheidemann noch mehr heraus: Sollte die Frau aus der Ferne eine spannende Südsee-Story servieren, »werde ich mir vielleicht die Buchrechte sichern.«

Artikel vom 09.03.2005