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Wunderschönes Projekt für Stiftsort

An der Leverner Mühle entsteht mit »Vom Korn zum Brot« etwas Außergewöhnliches

Von Felix Quebbemann
(Text und Fotos)
Levern (WB). Es ist ein ehrgeiziges Projekt, das sich zahlreiche Leverner vorgenommen haben. Doch der Grundstein für etwas Außergewöhnliches an der Mühle im Stiftsort ist gelegt.

Ingrid Hölscher, Vorsitzende des Heimatvereins Levern, betrachtet das gelegte Fundament. »Wegen des Wintereinbruchs wird hier zurzeit nicht gearbeitet.« Doch Hölscher hofft, dass die Arbeiten in der kommenden Woche fortgeführt werden. Der Bau eines neuen Toilettenhäuschens an der Mühle ist nur ein Teil des Projekts »Vom Korn zum Brot«. In einer »Konzertierten Aktion«, wie Hölscher sagt, haben die Vereinsgemeinschaft Levern, der Mühlenverein, der Heimatverein und die Altmaschinenfreunde verschiedene Vorhaben geplant, um künftig den Besuchern der Leverner Mühle den Werdegang vom Korn zum Brot demonstrieren zu können. Die ersten Arbeiten, so Hölscher, hätten im November begonnen.
Gegenüber dem neu gelegten Fundament steht ein Stallgebäude, das ebenfalls saniert wird. Aus ihm soll ein Backhaus werden, um den Besuchern zu zeigen, wie Brot gebacken wird. Und wenn man die großen Türen des künftigen Backhauses öffnet, soll der Besucher auf einen farbenfrohen und blühenden Innenhof treten, der von dem großen Baum in unmittelbarer Nähe dominiert wird. »Hier soll ein schöner Innenhofcharakter entstehen«, hat Ingrid Hölscher das Bild vor ihrem geistigen Auge. Doch das Backhaus wird in diesem Jahr noch nicht in Angriff genommen. Neben der Toilettenanlage, die, so hofft Hölscher, vielleicht schon im Mai betriebsfertig ist, soll im Sommer auch die Halle für die Altmaschinenfreunde angelegt werden. Sie wird auf der rechten Seite des Mühlengeländes entstehen. Das Gebäude werde optisch an das Mühlenensemble angeglichen.
So würden für die Maschinenhalle dieselben Pfannen benutzt, wie für die anderen Gebäude. Die Ziegel würden teilweise von Levernern gespendet. »Es werden auch Versuchsfelder angelegt, um zu demonstrieren, wie gesät und gedroschen wird.«
Zudem wird mit der Anlage des Parkplatzes für 45 Autos begonnen. Und für die kleinen Besucher soll hinter dem künftigen Backhaus ein Kinderspielplatz entstehen. Ein Bauerngarten ist ebenfalls in Planung. »Was angepflanzt wird, steht noch nicht fest«, so Hölscher. Doch dieser werde, wie auch vieles mehr bei diesem ehrgeizigen Projekt, durch Eigenleistung realisiert werden müssen.
Teilfinanziert wird das Projekt unter anderem über das europäische Förderprogramm »Leader Plus«. »Zudem arbeiten wir mit dem Arbeitsamt zusammen.« So entstehe das Toilettenhäuschen derzeit durch AB-Maßnahmen, die durch die Euwatec vermittelt wurden. Vieles müsse jedoch in Eigenleistung erbracht werden oder durch Finanzmittel der Vereine. Dank sagte Hölscher an dieser Stelle der Sparkasse Minden-Lübbecke, die das Vorhaben bereits mit einer Spende unterstützt habe.
»Vom Korn zum Brot« soll künftig den gesamten Stiftsort einbeziehen. Hölscher erklärte, ein Traktor solle die Besucher der Mühle auch in den Ortskern bringen, damit der Stiftsort und das Heimathaus an den Mahl- und Backtagen besichtigt werden könnten. Das Projekt habe somit Nutzen für alle Leverner.
Wann zum ersten Mal der Weg vom »Korn zum Brot« lückenlos an der Mühle demonstriert werden kann, vermochte Hölscher noch nicht zu sagen. »Frühestens nächstes Jahr.« Und dies sei schon optimistisch.

Artikel vom 09.03.2005