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»Owo« hat Typisierung schon vorgemacht

Carl-Severing-Schüler wollen mit fünf Millilitern Blut Leukämiekranken Hilfe leisten

Bielefeld (WB/bp). Die halbe Bundesliga jagt ihn - das Carl-Severing-Berufskolleg in Bielefeld hat ihn bekommen: Patrick Owomoyela, Nationalspieler aus dem Kader des DSC Arminia, ist Schirmherr einer Typisierungsaktion für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS).
Arminen-Spieler Patrick Owomoyela mit Ingrid Seipolt (DKMS-Aktionsteam) und den Schulleitern (v.li.) Dr. Dieter Herbarth, Gerd-Otto Knake, Manfred Helmig und Organisator Willi Pohl.Foto: Büscher

Vom 14. bis 18. März haben die etwa 10 000 Schüler der vier Schulen des Kollegs Gelegenheit, sich typisieren zu lassen - fünf Milliliter Blut genügen. Patrick Owomoyela hat sich bereits 2001, damals noch Spieler beim VfL Osnabrück, typisieren lassen. Er betonte gestern: »Jeder ist in der Lage zu helfen. Sich typisieren zu lassen ist eine kleine Sache, die aber Großes bewirken kann - nämlich einem Menschen das Leben zu retten.« Und er versichert: »Blutabnehmen tut gar nicht weh.«
Anlass für die Berufskollegs, die Aktion zu organisieren: Eine ehemaliger Schüler ist an Leukämie erkrankt. Oberstudienrat Willi Pohl, der die Aktion koordiniert: »Wir wollen ein Zeichen setzen.«
Als erstes Ziel habe man sich anfangs vorgenommen, zehn Prozent der Schüler zu gewinnen, inzwischen haben sich aber allein am Kolleg für Metall und Elektrotechnik 675 junge Leute in die Liste eingetragen.
Von Patrick Owomoyela wollten Schüler und Lehrer - natürlich - wissen, ob er auch in der nächsten Saison ein Armine bleibt. Da hielt sich der Profi-Fußballer aber bedeckt: »Ich lasse gern alles auf mich zukommen. Mal sehen. . .« Willi Pohl kündigte bereits an, die Typisierungsaktion in drei Jahren wiederholen zu wollen: »Da hätten wir Sie gern wieder dabei - als Armine.«
In der Knochenspenderdatei sind inzwischen 1,2 Millionen potenzielle Stammzellenspender registriert. Die Wahrscheinlichkeit einer Übereinstimmung liegt jedoch zwischen 1 zu 20 000 und 1 zu  mehreren Millionen.

Artikel vom 09.03.2005