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Menschen in
unserer Stadt
Hans-Jürgen Hönemann
Möbelkaufmann

Dass Hans-Jürgen Hönemann gar kein »richtiger« Bünder ist, wissen viele nicht. Seine Wiege stand im lippischen Alverdissen. Und dass er schon das 61. Lebensjahr vollendet hat, sieht dem vitalen Chef des Möbelhauses Lange auch niemand an.
Schon 1948 siedelten seine Eltern nach Bünde um. Hier lernte er sehr viel später seine heutige Ehefrau kennen, Tochter des Unternehmensgründers Heinrich Lange. Weil Tochter und Schwiegersohn das Unternehmen übernehmen sollten, orientierte sich Hönemann, von Haus aus Elektro-Ingenieur, um und absolvierte eine betriebswirtschaftliche Ausbildung in Köln.
Seit 1970 führt er das renommierte Möbelhaus, das seinen ursprünglichen Sitz weniger Häuser entfernt in der Eschstraße hatte. Den Neubau im Herzen der Stadt zu errichten, war eine bewusste Entscheidung gegen den »Standort grüne Wiese«. Eine richtige Entscheidung, wie der Erfolg des Hauses zeigen sollte.
Vor mehr als 30 Jahren sollten ganze Häuserzeilen im Zentrum abgerissen werden, einige Altbauten blieben jedoch erhalten, wurden aufwändig saniert. Hönemann, passionierter Hobbyfotograf, hat in seinem Dia-Fundus Tausende von Aufnahmen aus den 60-er Jahren, die das damalige Stadtbild widerspiegeln.
Vieles ist unwiderruflich verloren, dennoch sieht Hönemann Bündes Haupteinkaufsstraße als durchaus ansprechende Mischung von alter und neuer Gebäudesubstanz an. Eine gesunde Mischung sieht er auch im Geschäftsbesatz: »Es ist gut, dass Bünde noch viele inhabergeführte Geschäfte hat«. Auch wenn, wie überall, die Filialisten irgendwann einmal in der Überzahl sein werden.
Sein Unternehmen bleibt jedoch in Familienhand. Seine Tochter Anke und deren Mann, beide bestens mit der Firma vertraut, werden in absehbarer Zeit die Geschäfte übernehmen, in dritter Generation also. Obwohl: Die Hände in den Schoß legen wird Hönemann noch lange nicht, zu fest ist er mit seinem Geschäft verwachsen: »Ich bin zufrieden, wenn meine Kunden zufrieden sind.«
Irgendwann einmal will er sich mehr Zeit nehmen, für seine Hobby, die Fotografie, für Reisen mit seiner Ehefrau - vor allem aber für seine drei Enkelkinder. Rainer Grotjohann

Artikel vom 09.03.2005