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Menschen
in Schlangen
Katarina Babenko
Auszubildende

»Ich hatte wirklich Glück, für mich ist es gut gelaufen.« Diesen Satz gebraucht Katarina Babenko häufiger. Denn die 19-Jährige weiß, dass vieles, was sie erreicht hat, nicht selbstverständlich ist. Dazu zählt zum Beispiel ihr Ausbildungsplatz bei der Volksbank Schlangen. »Noch nicht einmal die Hälfte meiner Klassenkameraden hat einen Ausbildungsplatz gefunden«, berichtet sie. »Und ich hatte schon mit der zweiten Bewerbung von zehn, die ich insgesamt abgeschickt hatte, Glück.« Noch dazu in dem Beruf, den sie sich erhofft hatte. »Das ist in unserer Generation schon etwas Besonderes«, sagt sie.
Doch Katarina Babenko hat auch schon einiges geleistet, um ihr Berufsziel verwirklichen zu können. »Als ich vor sechs Jahren mit meiner Familie aus Kasachstan nach Deutschland gekommen bin, konnte ich nur wenige Worte deutsch«, erzählt sie. »Das war in der achten Klasse. Dann habe ich es in die 10 b geschafft und am Ende war ich sogar zweitbeste.« Deutsch zu lernen sei ihr eben einfach leicht gefallen, sagt die 19-Jährige bescheiden. »Ich lese gerne, wahrscheinlich war das ganz hilfreich. Ich denke auch in deutsch, habe dafür aber inzwischen sehr zur Belustigung meiner Mutter schon einige Probleme mit russisch.«
Während die russische Sprache bei ihr offenbar keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, ist ihre musikalische Vorbildung, die sie noch in Kasachstan erworben hat, hängen geblieben. »Ich habe dort sieben Jahre lang eine Musikschule besucht und hauptsächlich Klavier gelernt«, berichtet sie. Die Musikstunden hätten jeden Nachmittag nach der Schule stattgefunden. »Zwischendurch habe ich den Unterricht gehasst, aber jetzt bin ich froh, dass ich durchgehalten habe«, erzählt sie. Inzwischen setze sie sich in ihrer Freizeit gerne ans Klavier oder Keyboard.
Und auch die Arbeit macht ihr viel Spaß. »Es ist zwar ein bisschen anders, als ich es mir vorgestellt hatte, aber ich finde die Ausbildung klasse«, berichtet sie. Und das träfe auf alle Bereiche zu, die sie bisher kennnen gelernt habe. »Wenn ich intern arbeite, fehlen mir die Kunden, und wenn ich viel mit Kunden zu tun habe, fehlt mir die andere Arbeit«, sagt sie. Eins aber wisse sie genau. »Dieser Beruf ist genau das Richtige für mich.«Maike Stahl

Artikel vom 09.03.2005