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Dr. Blanke jetzt zweiter Ehrenvorsitzender

Tennis-Bezirk: Waldemar Braun (TP Bielefeld) tritt erwartungsgemäß die Nachfolge an

Von Lars Krückemeyer
Herford (HK). Nach fast 15 Jahren an der Spitze haben die Delegierten des Bezirkstages Dr. Dieter Blanke (Herford) am Freitag Abend einstimmig zum zweiten Ehrenvorsitzenden in der Geschichte des Tennis-Bezirks Ostwestfalen-Lippe gewählt. Mit 66 Ja-, drei Neinstimmen und 13 Enthaltungen wurde Waldemar Braun (TP Bielefeld) wie erwartet Blankes Nachfolger und ist damit erst der vierte Vorsitzende des Tennis-Bezirks OWL überhaupt.

»Mit so einer großen Mehrheit hatte ich nicht gerechnet. Es ist doch selbstverständlich, dass nicht jeder für mich stimmt«, freute sich Braun über die Wahl.
Zum vermutlich vorerst letzten Mal fand der Tennis-Bezirkstag im Herforder Stadtpark Schützenhof statt. Der Wechsel von Örtlichkeit und Termin ist einer von zahlreichen Punkten aus dem von Walde-mar Braun vorgestellten Konzept. Der Bezirkstag soll demnächst gleich nach der Sommersaison abgehalten werden, um auf Kritikpunkte für die nächste Saison eingehen zu können. Ein weiteres Anliegen des 50-jährigen Bielefelders ist es, den Vereinen noch mehr als Dienstleister zur Verfügung zu stehen. Dies betrifft unter anderem Hilfestellung für Marketing- und Turnieraktivitäten sowie Öffentlichkeitsarbeit und eine intensivere Nutzung der Bezirks-Internetseite. Nutzen erhofft sich Braun außerdem vom Austausch mit anderen Landesverbänden, Bezirken und Kreisen. Für den sportlichen Bereich strebt der langjährige Vorsitzende des Tennisparks Bielefeld unter anderem eine »Optimierung der Mannschaftsspiele« (Termine, Gruppengröße), den Aufbau einer OWL-Turnierserie und die Einführung einer Hallen-Bezirksmeisterschaft an. Für den Bereich Marketing/Außendarstellung plant der verheiratete Vater von drei Kindern, Bezirks-Veranstaltungen und die Bezirks-Homepage zu vermarkten. »Das ist ein ehrgeiziges Programm, das nur mit einem kompetenten Vorstandsteam zu bewältigen ist«, sagte Waldemar Braun nach der Vorstellung seines Konzeptes.
Nicht zu diesem Team gehört Brauns Favorit für den Posten des 2. Vorsitzenden, Marc Kuchenbecker (31). Sein Vereinskamerad, der als selbständiger Marketing-Kaufmann Tennis-Turniere veranstaltet, sollte verstärkt in den Bereich Marketing und Turniere eingebunden werden. Darin sahen zahlreiche Delegierte einen Inter-essen-Konflikt und sprachen deutliche Bedenken gegen eine Wahl Kuchenbeckers aus. »Er kann doch nicht mit sich selber Geschäfte abschließen«, stimmte beispielsweise Monika Dreifürst-Gottschalk, Vorsitzende des TC Herford, dagegen.
Wehren konnte sich Marc Kuchenbecker übrigens nicht -Êer zog ein Turnier in Soest dem Bezirkstag vor. Nach langer Diskussion ließ sich Kassenwart Rolf Hüttermann als Gegenkandidat aufstellen und wurde mit 152:94-Stimmen als 2. Vorsitzender zum Nachfolger von Dieter Bergelt (Paderborn) gewählt. Unproblematischer verlief die Wahl von Manfred Höttinger (65/TC Schlagen/seit 1981 Sportwart des Kreises Lippe) zum Bezirkssportwart. Mit drei Enthaltungen wurde er Nachfolger des Herforders Achim Siedler, der im Dezember 1990 zusammen mit Dr. Dieter Blanke angetreten war.
Dr. Blanke gab einen positiven Bericht über das abgelaufene Tennis-Jahr im Bezirk OWL, dem acht Kreise mit 280 Vereinen angehörten. Der Herforder lobte die gelungene Umstellung der Internet-Ergebnismeldung »the league«. Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen war aus seiner Sicht die WTV-Street-Tennis-Tour, die unter anderem 1.200 Kinder in Lippstadt auf den Marktplatz lockte. Zu seinem Abschied als Vorsitzender sagte Blanke: »Dass ich siebenmal ohne Gegenstimme wieder gewählt worden bin, ist ein großer Vertrauensbeweis. Der Volksmund sagt, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Es ist Zeit für neue Leute mit frischen Ideen.«
Kassenwart Rolf Hüttermann informierte die Vereine über ein Defizit von 600 Euro, das aufgrund der Anschaffung eines neuen Computers entstanden ist. Für das Jahr 2005 präsentierte Hüttermann einen Haushalt, der jeweils 161.500 Euro an Ausgaben und Einnahmen vorsieht. Beschlossen wurde bei vier Gegenstimmen eine Beitragsanpassung für das Jahr 2005 von 92 Cent auf einen Euro pro Mitglied. Im Gegenzug müssen die Vereine die Spielberichte nicht mehr verschicken, hier genügt in Zukunft die Eingabe im Internet, die bis 18 Uhr am nachfolgenden Werktag durch den Gastgeber erfolgen muss. Für die Sommersaison 2005 wurden 441 Gruppen ausgelost, insgesamt müssen dabei 4.755 Spiele ausgetragen werden. Hüttermann bat vor allem die Jugendwarte, ihre NachwuchsMannschaften bei der Eingabe zu unterstützen. Bis zum 21. März müssen die Mannschaftsaufstellungen eingegeben sein.
WTV-Präsident Robert Hampe, der erst am Ende der Veranstaltung zu Wort kam, versprach den Delegierten, dass es 2006, wahrscheinlich auch 2007, keine Beitragserhöhung geben wird. Dafür mahnte er angesichts von zwölf Verhandlungen der Disziplinar-Kommission zu mehr Fairness.

Artikel vom 08.03.2005