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Handlungsspielräume in Diktaturen

Eitel Riefenstahl liest aus seinem Buch »Requiem für einen Gestapo-Mann«


Warburg (WB). Um die Frage, welche Handlungsspielräume für den Einzelnen gegenüber dem mörderischen Machtanspruch von Diktatoren überhaupt vorhanden sind und welcher Zivilcourage es bedarf, sie zu nutzen, geht es in einer Lesung, die der bekannte WDR-Redakteur Eitel Riefenstahl am Mittwoch, 9. März, in Warburg hält. Die Veranstaltung findet um 20 Uhr im Beyer-Saal im Museum im »Stern« statt.
Der 1939 geborene Eitel Riefenstahl war 30 Jahre Redakteur beim WDR und zuletzt im Studio Bielefeld tätig. Nach dem Ausscheiden aus dem Sender schrieb er das Buch »Requiem für einen Gestapo-Mann«, einen posthumen Dialog mit seinem Vater.
Der Journalist hatte lange nach dem Tode seiner Eltern Dokumente gefunden, die belegen, dass sein Vater als zwangskommandierter Gestapo-Mann Menschen vor Folter und KZ gerettet hat.
Riefenstahl wurde klar, dass sein Vater, mit dem er sich wegen der Nazizeit zerstritten hatte, nur seinem Gewissen gefolgt war und dem Rat seiner Frau, einer überzeugten Christin.
Der Redakteur Eitel Riefenstahl arbeitet derzeit als freier Mitarbeiter bei der Deutschen Welle und als Publizist. Sein Buch hat er schon bei mehr als 80 Lesereisen in allen Teilen Deutschlands vorgestellt.

Artikel vom 08.03.2005